Scheint eine ziemlich schwere Sache zu sein, die mit der Lebeleichtigkeit. Gerade in solchen Wandelzeiten, wie diesen jetzt. Für den Start in dieses Frühjahr hatte ich mir überlegt, meine CORONA Serie zu beenden, denn irgendwann muss ja mal Schluss sein. Ist es aber nicht.
Stattdessen gibt es eine Serie. Also hier in meinem Blog. Eine Kriegsenkelinnenserie. Jeden Donnerstag ein neuer Beitrag in dem es um die Stärken von Kriegsenkelinnen in Zeiten wie diesen gerade geht. Wie sie sich zeigen und warum sie gerade jetzt so wirkungsvoll und konstruktiv sind.
12 Wochen 12 Beiträge 12 Themen rund um Kraft und Lebenskompetenz und das Ankommen in der eigenen Lebensspur.
Heute Thema n°1
Lebeleichtigkeitsbeschleunigung
Nachdem ich sie lange, sehr lange bekämpft habe, ist sie heute eine meiner Hauptkompetenzen: Lebeleichtigkeit. Ich war immer ein Lebeleicht und mir sind die Dinge zugeflogen, mir hat alles Freude gemacht und ich war neugierig und offen. Bewegung war wie Nahrung und Freunde Nektar. Meine Eltern und meine Lehrer hatten es allerdings sehr schwer mit meiner lebeleichten Art und es hatte so etwas wie ein Kreuzzug begonnen. Gegen die Lebeleichtigkeit.
Als sei meine Lebeleichtigkeit eine Bedrohung für ihren Lebensschwerpunkt: Die Schwere, die Last, die Anstrengung, die Disziplin, der Verstand, das Kühle, der wenige Humor und die seltene, spontane Freude, der Lebensfluß.
Ich hatte schnell gelernt, dass einfach und leicht nicht angesagt war und ich damit nicht glänzen würde. Niemand schenkte mir ein warmes Lächeln und einen verständnisvollen Blick, wenn ich trödelte, träumte oder mein Zimmer in ein Abenteuerland verwandelte, meine Hände schmutzig waren und ich die Zeit vollkommen vergaß.
Mir fehlte eine Art Aufmerksamkeit und Achtsamkeit für meine wirklichen Talente. Ich begann sie heimlich zu kultivieren. Nur für mich und strengte mich im wahren Leben an, es nicht zu zeigen, das Leichte, den Fluss der Dinge und die Freude an der Spontanität.
In der Schule und auch in meiner Familie habe ich begonnen einen, erst kleinen und dann immer größer werdenden Hürdenautomatismus einzubauen in mein einst reibungslos verlaufendes Leben.
Darin war ich richtig gut. Und endlich war ich eine von ihnen, den Lebensschweren. Es erstreckte sich über meine gesamte Grundschulzeit und es führte dazu, dass meine Lehrerin meinen Eltern nahelegte, mich auf eine Förderschule zu schicken. So wenig Talent und Fähigkeiten schien ich entwickelt zu haben. Oder überhaupt zu haben.
In ihren Augen konnte ich nichts. Nicht still sitzen, nicht lange genug zuhören, keine Beteiligung am Unterricht und schmutzige Hände. Die Uhr konnte ich auch noch nicht lesen. Mathe war eine Katastrophe. In Handarbeit hatte ich eine verständnisvolle Mutter einer Mitschülerin dazu bewegen können, für mich die Handarbeit mit ein paar Fehlern gespickt zu erledigen. Die konnte ich dann einfach abgeben.
Mein Hürdenautomatismus funktionierte einwandfrei und ich wurde immer besser darin. Gleichzeitig aber wurde ich auch immer älter und dieser Automatismus, der liess sich einfach nicht mehr so ganz abstellen. Leichtigkeit wurde einfach immer noch argwöhnisch beobachtet und auch kommentiert. Vielleicht dann auch wirklich von mir selbst. Ich argwöhnte über Menschen, die das Leben leicht nahmen.
„So gut wie Du hätte ich es auch gerne mal gehabt!!
Das habe ich oft von meiner Mutter gehört, wenn ich an meinem Schreibtisch sass und Vokabeln lernte oder Grammatik. Ihr Blick wurde traurig während sie das sagte und ich wollte nicht, dass sie traurig ist. Sie meinte es auch nicht böse. Ich habe mit allen Kräften versucht es nicht so gut zu haben. Das hatte auch berufliche Auswirkungen, denn ich wollte natürlich nicht exakt das machen, was mir großen Spaß machte, sondern etwas, was mir eher schwer fiel.
Meine Eltern und Großeltern hatten eine Massagepraxis und die Hauptarbeit meiner Mutter damals waren Fußpflegen. Ich bin oft zu Hausbesuchen mitgegangen. Was sie machte hat mir nicht gefallen, aber wie sie es machte, das war Liebe pur. Es muss schön gewesen sein, ihre Patientin zu sein. Ich habe neben meinem Dolmetscherstudium abends auch Fußpflege gelernt. Heimlich. Ich wollte meine Eltern überraschen. Wollte beweisen, dass ich jetzt keine privilegierte Studentin werden würde, sondern das echte Leben begriffen hatte. Man tat darin unangenehme und anstrengende Dinge und ließ das Ganze leicht aussehen.
Funktionieren, das war der Motor … reibungslos!
Erstaunlicherweise verloren die Dinge, die ich begann aber mit der Zeit trotzdem ihre Schwere. Je länger ich etwas tat, desto mehr war es Liebe und Präsenz, die ich entwickelte. Unvoreingenommenheit und herzliche Neutralität waren meine Begleiter unterwegs. Die Lebeleichtigkeit an dieser Stelle war einfach nicht kleinzukriegen.
Was für ein Glück
Heute empfinde ich diese gesammelten Erfahrungen als großen inneren Reichtum und was mich einmal scheinbar aus meiner ursprünglichen Energie geholt hat, das ist heute Weisheit, Erfahrung, Können. Flexibilität und Agilität.
Es geht um Flexibilität, die nicht verwechselt werden kann mit Konzeptlosigkeit. Es geht um Agilität, die Möglichkeiten sieht und im Einverständnis mit dem Umfeld in Betracht zieht. Es geht um Erfahrung, die nicht stur wiederholt werden muß und es geht um Weisheit, die ein tiefes Erkennen in die eigenen und übergeordneten Lebensgesetze dokumentiert.
Wahre Lebeleichtigkeit entwicklet sich prächtig auf lockerem Boden. Keine harten Brocken oder Verkrustungen stören oder verhindern die Sichtbarkeit des wahren Selbst. Alles zeigt sich ehrlich und offen.
Ich finde immer wieder in eine Balance und kann darüber hinaus für andere Menschen Orientierung und Lebeleichtigkeit bereitstellen, wenn die bei ihnen gerade fehlt. Es ist keine Pflicht, kein Programm. Herzschlag führt.
Die Lebeleichtigkeitsbeschleunigung kommt in meinen Mentorings wirkungsvoll zum Einsatz und wir schaffen eine unterstützende Energie in einem sicheren Raum. Hier dürfen sich schwere Themen wohlig ausbreiten und entspannen … und dann auch entschweren.
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