GO > Freiburg 14. Februar 2017

Freude Bummeln Freundschaft Chili Valentinstag Überraschung Rilke

Der Abschluss unserer  Tour in Freiburg. Wir kommen abends an, es ist kalt, wir laden Frank am Bahnhof ein. Er hat sich extra für die Lesung einen Tag frei genommen und kommt aus Bern.

Gemeinsam fahren wir zu ihm nach Hause und es kommt uns nicht nur Sophia an der Tür entgegen, sondern auch ein köstlicher Duft.  Sie hat für uns gekocht: superfeines Chili mit Salat und leckerem Brot. Dazu ein Wein und Wärme aus dem Ofen und unseren Gesprächen.

Da ist Noah noch dabei, er hat dann den Rest des Abends für die Vorbereitungen seines Valentinstages gebraucht. Extra speziell!!!! Wir dürfen unter dem Dach in Sophias Refugium übernachten und einen tollen Sternenhimmel geniessen an diesem Abend.

Wir freuen uns sehr, dass wir hier unseren Abschluss feiern dürfen. Am Nachmittag vor der Lesung drehen wir noch unsere Runde durch ein Freiburg unter blauem Himmel und mit vielen Überraschungen. Für mich natürlich immer wieder magisch die Konditoreien … in diesem Fall hat das Rennen die Confiserie Gmeiner gemacht. Kuchen macht einfach glücklich, auch wenn man ihn nur anschaut … aber wir haben uns jeder ein Stück gegönnt …. lecker!

Dann gibt es in Freiburg eine besondere Buchhandlung, Wetzstein … man kann sich hier die Nase an der Scheibe plattdrücken und z.B. Rilke Texte lesen, und auch in wunderschöner Handschrift geschrieben, als Kopie kaufen.

Unser Text für unseren Tag:

Tage, wenn sie scheinbar uns entgleiten,
gleiten leise doch in uns hinein,
aber wir verwandeln alle Zeiten;
denn wir sehnen uns zu sein ….

Mehr über Rilke gibt es hier von Schönherz und Fleer …. sehr empfehlenswert und sehr hörenswert!

Ja, apropos hören … wir waren in einer sehr erlesenen Runde an diesem Abend mit Menschen und Biografien, die mindestens genauso spannend waren, wie die Themen in unserem Buch. P1060735

Es ging um den Mut, den eigenen Rhythmus, die Dankbarkeit und die richtige Mischung von allem. Dazwischen gab es wunderbares Brot von einem besonderen Ort: Rothausbäckerei und feine Käse und Tapinaden von Sophia und Luka …

Die Begegnungen an diesem Abend waren sehr ehrlich, offen und herzlich und wir haben uns gefreut, dass einige Bücher jetzt im Breisgau gelesen werden … Der Austausch geht weiter!

Am nächsten Morgen gab es nochmal ein sehr feines Frühstück von Sophia, dann haben wir gepackt und sind in Richtung Strasburg aufgebrochen … lesefreie Zeit! Es war toll mit Euch ihr Lieben und wir freuen uns schon sehr auf ein Wiedersehen! Vielen Dank für Eure Zeit und den warmen Empfang.  GO … connected!

GO > Rheurdt 12. Februar 2017

Hüsch   Dankbarkeit  Churchill   Marleen  Lukas  Ignoranz  Liebe

Am Niederrhein sein und nicht an Hanns-Dieter Hüsch denken, das geht einfach nicht.

Ich sing für die Verrückten / Die seitlich Umgeknickten / Die eines Tags nach vorne fallen / Und unbemerkt von allen / An ihrem Tisch in Küchen sitzen / Und keiner Weltanschauung nützen / Die tagelang durch Städte streifen / Und die Geschichte nicht begreifen.

Tja, das ist so ziemlich genau das, was wir seit gut drei Wochen machen … und schon all die Wochen davor und auch die Wochen danach. Diesmal haben wir in der Küche von den Mummerts gesessen und ich konnte meinen Augen fast nicht trauen, als ich einen gedeckten Apfelkuchen von der Marke „göttlich“ auf dem Tisch sah … Er schmeckte mir schon beim bloßen Gucken.

P1060576.jpgI

Was für ein Geschenk … ich liebe gedeckten Apfelkuchen …. besonders diesen!

Marleen und Lukas, die Zwillinge im Haus, hatten auch doppelt Spaß am Tisch mit den Wasserspielen a la jfk … und dann mussten wir auch wieder los … in unser Hotel. Es war das Hotel Casino im Park, hier haben Churchill, Eisenhower und Montgomery am 25. März 1945 über den Fortgang des 2. Weltkriegs entschieden, wir durften für eine Nacht Geschichte pur tanken.

Es war, als wäre dort die Zeit stehen geblieben. Unsere lief aber … also umziehen für den Abend, an dem wir Geschichte schreiben wollten! Der Maurische Pavillon in Neunkirchen-Vlynn ausgebucht!!!

Unser Publikum hat es uns nicht gerade leicht gemacht. Die meisten Zuhörer wohnten auf dem Land, lebten die beschriebenen Werte und diskutierten nicht darüber. Über welchen Tellerrand gucken, um was zu sehen? Wir schreiben über unsere Erfahrung auf Mallorca, kann man das auch mit dem Leben am Niederrhein machen? Mit den Zutaten von dort? Mancher Blick war so eng, dass die Begriffe wie lästige Fliegen durch den Raum zu fliegen schienen.

P1060604

Aber nur mancher Blick … es gab Interesse an der Verbindung der Küchen,- und Lebensthemen. Es gab Lust auf Entdecken. Es gab Begeisterung und neue Blickwinkel. Es gab Menschen, die das Buch mit nach Hause genommen haben oder es verschenken wollten. Das hat uns sehr gefreut!

Vielen Dank an den Veranstalter Andreas Engelen, der uns diesen wunderschönen Ort als Rahmen für die Lesung zur Verfügung gestellt hat und durch den Abend geführt hat. Danke auch an Gerrit Mummert von Gusto Balear und die hervorragenden Weine, die an diesem Abend auf der Karte standen.

Wir sind nach der Lesung zum Italiener … und haben über die Menschen und das Leben und so noch geredet … Niederrhein … die tiefer gelegten Rheinländer, wie sie einmal in der Rheinischen Post genannt wurden.

Ein bisschen Hüsch noch zum Schluss:

„Der Niederrheiner ist überhaupt zu allem unfähig. Er weiß nix, kann aber alles erklären. Umgekehrt: Wenn man ihm etwas erklärt, versteht er nichts, sagt aber dauernd: Is doch logisch. Und wenn er keinen Ausweg mehr weiß, steigert er sich in eine ungeheure Assoziationskette hinein. Er kann zum Beispiel in wenigen Sätzen von Stefan Askenase, dem berüchtigten Chopinspieler, auf die Narkoseschwester Gertrud kommen.“

Ich kann den Niederrhein echt gut leiden …. und die Niederrheiner sowieso! Vielen Dank für einen denkwürdigen Abend …. GO!

Vielleicht den noch von Hüsch.

„Wir sind unsere eigenen Philosophen. Und wenn der Rheinländer auf die Frage „Wie isset?“ „Gut“ sagt, dann sagt der Niederrheiner: „Wie sollet sein?“ Ja, aus uns krisse so schnell nix raus.“

 

GO > Rheydt 11. Februar 2017

Lambert  Pommes  Gymnasium   Samstag    Markt    Heinemann

Es ist so wunderbar fremd vertraut für mich, wenn ich wieder nach Rheydt fahre. Das passiert nicht mehr sehr oft, aber für die Lesetour sind wir wieder einmal in meine alte Heimat gefahren. Ein Besuch bei Lambert ist obligatorisch. Früher hat sich meine Mutter in seinen Einrichtungsbüchern immer ihre Sehnsucht nach Sonne und Süden ein bisschen gestillt … wenigstens die Bilder anschauen!

Auf dem Weg dorthin fahren wir am Römerbrunnen vorbei … ein beleuchteter Zirkuswagen lacht mich an. Er steht ziemlich einsam hinter einem Zaun, aber eine Frau sitzt darin und verkauft …. Pommes! Jens will Fotos und ich will Fritten! Wir kriegen Beides und dazu noch in wunderbarem Rheydter Platt ein Schwätzchen … „aber auf facebook kommt dat nich!“

Dann fahren wir zu Jörg, den ich aus meiner Cliquenzeit kenne. Wir haben im Odenkirchener Tennisclub zusammen Tennis gespielt und an so ziemlich jedem Wochenende in irgendeinem Partykeller getanzt und gefeiert … Vor ein paar Jahren haben wir uns auf Mallorca zum Jubiläumstisch gesehen. Jörg war auf einmal wieder da … und jetzt haben wir einen Abend mit Buch und tollen Menschen bei ihm zu Hause auf dem Programm.

P1060551

Das ist dann schon ein bisschen wie nach Hause kommen … Wir stehen in der Küche, erzählen aus unseren Leben. Auch dass Konstanze, Jörgs Freundin gerade im Krankenhaus liegt, dass es Sorgen gibt und Veränderung wichtig wäre. Da sind wir schon mitten im Thema und die Gäste kommen.

Ich kenne Jörgs Mutter noch von Kaffee und Kuchen am Samstagmittag und auch vom Tennisplatz, wo wir wirklich sehr viel Zeit verbracht haben. Charlotte kommt rein und da ist es, als wäre keine Zeit vergangen und trotzdem waren es vierzig Jahre, die wir uns nicht gesehen haben … riesige Freude!!!!!!! … und auch Dankbarkeit …

P1060543

Wir haben einen sehr spannenden und interessanten Abend mit Bruder, Schwiegertochter und Sohn, Freund und Freundin, Mutter und Sohn. Es kommen Gespäche auf, die wohl so noch nicht geführt worden sind … das Buch kommt an! Darüber freuen wir uns sehr, aber noch mehr über all die Wärme, die quer über den Tisch spürbar ist. So viel Nähe …

Zeit ist ein Riese und ein Zwerg … wir haben eine Zeitreise gemacht an diesem Abend und wer weiss, was alles noch entsteht … Müde und glücklich haben wir den Abend bei Jörg beendet und sind in ein wunderbares Bett gekrochen. Feines Futter, lieber Jörg … vielen Dank für all Deine Gedanken und Vorbereitungen und beim nächsten Mal ist Konstanze dabei und wir haben Zeit!

Vielen Dank für einen denkwürdigen Abend auch an Udo, Anna, Kai, Lothar, Petra … und Charlotte!

 

GO