WHO is the chemist of this narrative?
Aus welchem Stoff werden eigentlich Geschichten gemacht? Warum halten sich manche Geschichten länger als andere? Wie wird die hier weitergehen? Ich räume auf, mache eine kleine Zwischenbilanz. Auf meinem Schreibtisch und in meinen Gedanken. Dabei fallen mir Karteikarten entgegen. Mit Notizen, die ich mir gemacht habe. Während der Krise, die ja noch nicht vorbei ist.
Ich habe da nicht unbedingt ein System. Ich lese, was mich neugierig macht und oft genug schreibe ich mir Dinge auf … und vergesse die Quelle, den Ort, wo ich es gefunden habe oder gelesen habe. Für diesen Beitrag ist das nicht weiter schlimm, denn ich möchte hier einfach laut nachdenken und resümieren … nicht ganz allein für mich, aber doch erstmal so mit mir.
Style me happy
„Schick und erfolgreich durch die Krise. Dein LOOK für eine starke Zukunft. Ich hasse es, dies zu schreiben, aber uns stehen wohl harte Zeiten bevor.“ Das las ich am Anfang ( 16. März ) unseres Lockdowns hier auf Mallorca. Leider habe ich die Autorin zu diesen Sätzen nicht notiert. Ich habe mir das aufgeschrieben, weil ich dachte, das kann doch jetzt nicht wahr sein, dass es Menschen gibt, die sich über die Mode in der Krise Gedanken machen.
Auf der gleichen Karteikarte steht: “ Corona geht gerade erst los. Welche Rolle spielen Frauen in der Zeit des Wandels? Wie teuer ist verdrängte Wut? Was können Frauen zum Wandel beitragen?“
Als ich das heute, mit mehr als zwei Monaten Abstand, wieder gelesen habe, da habe ich ganz andere Gedanken gehabt zum Thema: „Schick und erfolgreich durch die Krise“. Der LOOK für die starke Zukunft setzte sich zusammen aus Kleidungsstücken, die schon lange im Bestand waren und einfach umgestaltet werden konnten. Neu kombiniert. Nachhaltig gedacht war das und der Tatsache Rechnung getragen, dass ein Stadtbummel wohl auf längere Sicht nicht möglich sein wird. Und mit diesen Tipps auch nicht unbedingt nötig.
Ich dachte auf einmal, wie cool das war und ist, so auf den Beginn eines großen Wandels zu reagieren. Jeder auf seine Art hatte und hat nach wie vor die Möglichkeit, neu auf das Gewohnte zu schauen. Neu zu kombinieren und so auch mit Gedanken umzugehen. Alte Gedanken mit neuen Gedanken verbinden. Ich habe zum Beispiel wieder gemerkt, wie schnell ich urteile über bestimmte Dinge. Hier war es die Mode. Der LOOK. In Corona Zeiten!
Es war so, wie ich es erlebt habe früher bei uns zu Hause. Mode, schick sein, spielen mit Farben und Texturen, Stoffen und Design. Das war bei uns zu Hause unausgesprochen verpönt. Das konnte man machen, wenn wirklich alles getan war. Und alles getan, war … nie! Also gab es nie das Spiel mit der Mode. Das hat mir gefehlt. Es fehlt mir nach wie vor. Ich übe das. Der Stil meiner Mutter war irgendwie die Weiterentwicklung eines preußischen
LOOKS
Die Blusen höher geschlossen und absolut perfekt gebügelt. Dazu schon auch Röcke, aber keine schwingenden Röcke. Sondern Röcke aus festeren Stoffen. Steife Stoffe. Für eine eher steife Haltung. Ja, es gab wohl auch eine andere Zeit im Leben meiner Mutter. Eine
HIGH HEEL ZEIT
Zwei Paar davon standen in ihrem Schrank. Ich habe die geliebt, die den Pfennigabsatz hatten. Wenn ich glaubte allein zu sein, unbeobachtet, habe ich sie aus dem Schrank geholt und mir Taschtücher in die Schuhspitze geschoben. Dann habe ich sie angezogen und … clack, clack bin ich draussen über den Hof gegangen. Die eigenen Schritte hören! Grandios. Meine Schuhe hatten immer eine gesunde Kreppsohle. Das ist besser für die Füsse … hatte meine Mutter gefunden.
Ich habe meine Mutter nie mit HIGH HEELS gesehen
So sitze ich also heute wieder hier an meinem Schreibtisch und staune über mich selbst, denn eigentlich wollte ich etwas ganz anderes schreiben als über die Beziehung meiner Mutter zur Mode. Aber es geht ja um das Narrativ, die große Geschichte nach der wir leben und wie sie entsteht. Jetzt schreiben wir gerade ein neues Narrativ. Können neu entscheiden nach welchen Prinzipien es sich lohnen soll zu leben. Erstmal für uns selbst.
Dieses Beispiel mit der Mode sitzt sehr tief in Frauen. Den eigenen Stil finden dürfen, Vorbilder zu haben, es sich zu leisten, einen eigenen Stil zu entwickeln, das darf sein. Kleidung ist auch ein Ausdruck, eine Wertschätzung, ein Zeichen. Meine Mutter hat den 2. Weltkrieg als Kind erlebt und ganz sicher war für Frauen auch in dieser Zeit das Thema Kleidung ein eher vernachlässigtes Thema.
Da war die Existenz bedroht, täglich. Vielen Menschen ist es in dieser Zeit jetzt auch so gegangen. Es ist zwar kein Krieg, aber die Terminologie und die damit verbundenen Ängste lassen sich durchaus mit Kriegszuständen vergleichen … und sie bewirken auch ähnliche Gefühle und Handlungen. Wir können uns das heute näher anschauen und neue Antworten finden.
Damit komme ich zu meiner zweiten Notiz auf meiner Karteikarte und wieder geht es um Frauen. Ihre Rolle in Zeiten des Wandels. Es geht um verdrängte Wut und wie sie sich doch einen Weg nach draussen bahnt: im Kaufen von Klamotten, verlieren von Dingen, Süssem! Kompensation nennt man sowas und wir kennen das alle. Statt wirklich den Mund aufzumachen, die eigene Meinung zu vertreten und danach zu handeln, behalten wir das Beste von uns bei uns, verbiegen unsere Wahrheit und zeigen der Welt unser schallgedämpftes Ich. Haben Verständnis für alles und für jeden, nur nicht für uns selbst.
Was also ist die Rolle der Frau in Zeiten des Wandels? Es geht weit über den eigenen Kleiderschrank hinaus in die Beziehungen, die Frauen aufrecht erhalten. Zu ihrer Mutter, zu ihrem Vater, zu den Geschwistern, der gesamten Familie. Wie sieht die systemische Ordnung aus? Wieviel Platz ist da für die eigene Entwicklung? Wieviel Raum bekommt jede und jeder? Was tragen wir noch mit uns an altem ( Kriegs – ) Gepäck? Welche Muster haben wir übernommen, nach denen wir heute noch leben?
Ja, es könnte im eigenen Kleiderschrank beginnen, das Sortieren, neu zuordnen, aussortieren, lüften und tauschen … und dann könnte es doch auch weiter gehen. Sich ins Leben übertragen, in die Beziehungen, in die Systeme! Wir könnten unsere Sprache pflegen, damit auch sie Ausdruck von uns wird, damit wir nicht länger stumm hinnehmen, wogegen wir innerlich anschreien.
Damit wir befreien in uns und um uns, was scheinbar immer noch fehlt: weibliche Energie. Ihre weitsichtige Kraft, ihr rhythmisches Naturell, ihre kommunikative Fähigkeit, ihre gesunde Verbindung zur Erde und ihre Fähigkeit Beziehungen aufzubauen und zu stärken. Allesamt Fähigkeiten, die eine Wirtschaft tragfähig machen und nachhaltig. Im Kreis denken, nicht in der Linie.
Es ist nicht leicht, diesen Blick in die Zukunft zu wagen, aber ich bin überzeugt, dass wir es sind, die Grundlagen legen und wenn man die Zukunft als Raum von Möglichkeiten sieht, dann kommt in mir auch Freude auf und Neugier und Lust. Mein Herzschlag verändert sich und ich weiss, ich bin bereit. Meinen Beitrag zu dieser Zukunft zu leisten. Mich ihr nicht in den Weg zu stellen mit alten Denkmustern. Sondern den Weg frei zu machen und zu öffnen in mir, was noch verschlossen ist.
Ich komme zum Ende meiner vorläufigen Zusammenfassung. Das neue Narrativ kennen wir noch nicht. Wir schreiben es gerade. Angst sollte darin nicht mehr die Rolle von gefügig machen haben, sondern sie sollte uns hinweisen auf Gefahr und uns die Möglichkeit geben, adäquat zu reagieren. Es geht darum eine persönliche und eine kollektive Zukunft zu gestalten in der Freiheit und Verantwortung die sozialen Strukturen öffnen und verändern.
Das braucht mutige Herzen! Das braucht offene Herzen! Das braucht auch Dein Herz!
Bist Du bereit?
Am Montag, 29. Juni starte ich neu durch mit meinem SummerLAB. Eine Woche neue Lebeleichtigkeit in Deine Gedanken, Gefühle … in Deine Lebensgeschichte bringen. Du kannst Dich einbuchen und Dich 5 Tage von meinen Impulsen inspirieren und begleiten lassen.
Das SummerLAB steht unter dem Oberbegriff „FÜLLE“ und es geht um das Große und Ganze im eigenen Leben. Nach welcher Geschichte lebst Du ( immer noch ) und nach welcher Geschichte willst Du leben?
Was ist drin im SummerLAB?
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50 € Verbindlichkeitsgebühr
Wenn Dich das anspricht, dann zöger nicht und buche Dich ein. Die Plätze sind begrenzt auf 5, denn ich möchte mich konzentriert einlassen auf Deinen Prozess. Hier das Formular für Deinen Platz im SummerLAB: