CORONA & der Ort an dem die Zeit ausser Kraft gesetzt ist

Die Zeit schreitet voran und ich lerne wieder dazu.  Es wird musikalisch in meinem Blog.  Keine Angst, ich kenne mich nicht aus. In der Musik. Mich interessieren Begriffe, Worte, Bedeutung.  Ich unterhalte mich mit einer leidenschaftlichen Musikkünstlerin über Corona und sie sagt: “ Hey, die Italiener benutzen den Begriff „Corona“ in der Musikkomposition. Die Fermate und ihre musikalisch-poetische Dimension nennen die Italiäner „la Corona„.

Ein kleiner Punkt, von einem Halbrund umgeben – das ist das musikalische Zeichen für die Fermate. Leopold Mozart beschrieb sie als „Ein Ort, an dem die Zeit außer Kraft gesetzt sei.“

Ha, hab ich doch gewusst: Die Zeit ist außer Kraft gesetzt. Wir sind an einem Ort angekommen, einem kleinen Punkt in unserer Entwicklung, an dem wir stehenbleiben dürfen.  Die Welt ist gerade nicht rund sondern nur noch halbrund. Es fehlt die Hälfte.

Obwohl, fehlen sicher der falsche Ausdruck ist, denn wirklich fehlen tut sie nicht, die weibliche Energie, die weibliche Kraft, die weibliche Art.  Sie ist da, aber sie schweigt. Immer noch.

Auch in Männern.

Auch in mir war dieses Schweigen. So wie in vielen Biografien, die sich langsam öffnen für eine lange verschwiegene Tatsache:  Leiden unter einem transgenerationalen Trauma. Kriegsenkelleben und die Verarbeitung von Kriegsfolgen, die bereits 75 Jahre unsere Gesellschaft und Kultur prägen und mitbestimmen. Leise. Verschwiegen. Still, Unbemerkt.

„An experience makes its appearance only when it is being said!“

Diesen Satz schrieb Hannah Arendt und er berührt in mir all jene Bereiche, die von diesem Schweigen betroffen wurden. Mein gesamter Körper geht damit in Resonanz. Ich spüre mein langes Schweigen bis in die feinsten Kapillaren. Nicht dass ich nicht gesprochen hätte. Nein, ich bin sogar Dolmetscherin geworden. Ich habe viel gesprochen, vermittelt, ins Fliessen gebracht. Viel Verbindung hergestellt.

Nur diese tiefe Verbindung mit mir selbst, die ist lange Zeit auf der Strecke geblieben. Ich habe mich selbst ständig überhört.

„But if an experience is spoken yet unheard half of its reality is severed and a certain essential harmony is breached.“

Der zweite tief greifende Satz, der in meinem Satzschatz hängen geblieben ist.  Wenn man aber über eine Erfahrung spricht und sie wird nicht gehört, dann ist die Hälfte dieser Erfahrung abgetrennt und eine ganz wesentliche, inhärente Harmonie verletzt.

Wenn man dann, wie ich, Glück hat, dann passiert etwas im Leben, das unübersehbar und unüberhörbar volle Aufmerksamkeit fordert. Ein Wendepunkt in der eigenen Geschichte. Etwas, das so ungewöhnlich und so ausser Kontrolle gerät, dass man mitten in der Bewegung stehen bleibt.

Nichts wirklich Schlimmes, oft. Aber etwas, das man nicht übersehen, überhören kann. Jedenfalls nicht ohne die eigene Lage noch schlimmer zu machen. Bei mir war es ein Ladendetektiv, der mich beim Klauen erwischt hatte. Meine Schleckeraffäre. So nenne ich sie. Ich brauchte nicht, was ich da in meine Tasche gesteckt hatte.

Es war wie eine rote Warnlampe, die da angegangen war in mir und ich habe das sehr ernst genommen. Ich war 35 Jahre alt, Mutter von 3 Kindern, verheiratet und mein Leben schien durchaus erfolgreich. Nichts deutete auf mein inneres Chaos hin, in dem ich schon so lange lebte.

Meine innere Welt, die musste ich jeden Morgen neu zusammensetzen und darauf hoffen, dass sie den Tag überstehen würde. Ich hatte eine Menge Power. Die ging dabei so ziemlich drauf. Es waren so viele innere Proteste in mir zum Stillstand gebracht worden. Erst von anderen. Dann habe ich die Sache selbst in die Hand genommen.

Mit den Jahren habe ich so viel in mir verschwiegen. So viel in mir zum Schweigen gebracht. Bis ich kaum mehr Worte hatte, die einfach so gesprochen werden konnten und auch wurden. Fremdsprachen waren mein freies Feld. Die Worte in einer anderen Sprache, die waren nicht so schwer, wie die Worte der eigenen Sprache.

In mir gab es ein Riesenumleitungsschild für eine Menge unausgesprochener Dinge, die da aus Zeiten rumlagen, in denen ich noch nicht einmal ein einziges Wort sprechen konnte.

Es hat sehr lange gedauert, bis ich da wirklich Ordnung gemacht hatte und der tiefe innere Frieden darin, der ist noch nicht so lange spürbar in mir. Noch immer gibt es sie diese Situationen, die mich zum Schweigen bringen, wo mir die Worte fehlen und mein Verstand seinen Dienst komplett verweigert. Aber es wird immer klarer in meinen Gedanken, in meinem Geist, in meinem Lebensgefühl.

Ich arbeite daran bereits seit mehr als 25 Jahren intensiv und habe so viel Erfahrung gesammelt, so viel Wissen, Weisheit und Empathie aufgebaut. Zunächst für mich und dann für alle Menschen, die in mein Lebensfeld kommen. 6 Jahre tiefenanalytische Prozessarbeit nach C.G.Jung liegen in meinem Bewusstsein und alles, was ich heute sage, schreibe, fühle, denke, spüre, das ist tief geprägt von dieser Arbeit. Und anderen.

So einen Beitrag wie diesen hier, den hätte ich vor ein paar Jahren noch nicht schreiben können. Ich hätte immer den Blick nach aussen gerichtet und meine Beobachtungen über andere Menschen niedergeschrieben.

So bin ich groß geworden. So sind viele Menschen groß geworden. Den Blick nicht auf sich selbst und das eigene Leben und die Potentiale darin werfend und wertschätzend und daraus Schritte ableitend, sondern den Blick zu anderen hin zu richten und vergleichend zu handeln. Jede Innovation, jede Genialität wird so zerstört.

Jetzt komme ich zurück zu meinem Beutewort: Fermate … der Ort, an dem die Zeit ausser Kraft gesetzt ist. Es ist weit mehr als die Zeit ausser Kraft gesetzt in diesem Corona Jahr: Es ist ein Narrativ ausser Kraft gesetzt. Eine ganze Geschichte. Und eine neue Geschichte … in die müssen wir uns ersteinmal hinein entscheiden und dann auch nach ihr leben.

So ein Narrativ sagt: Hier hörst Du, wer wir sind. Es stiftet Gemeinschaft und für diese Gemeinschaft Sinn. Die soziale Marktwirtschaft ist ein Narrativ. Nie wieder Krieg. Ist ein Narrativ.  Aber ihr Wirkungsdatum ist abgelaufen.

Frauen  leben immer noch mit dem Narrativ, dass sie weniger Geld verdienen. Wer Kinder hat, lebt mit dem Narrativ der guten Mutter, die zu Hause bleibt. Insgesamt leben Frauen auch 2020 schallgedämpft. Nur nicht so viel Lärm machen. Nur nicht auffallen. Nur nicht anders sein und schon gar nicht machtvoller als ein Mann.

Wir könnten doch kollektiv das Schweigen brechen und jetzt wirklich unsere Geschichte erzählen. Mutig äussern, was sonst krank macht und mitteilen, wie es einer wirklich geht, die ständig das Gefühl hat, das kann ich doch jetzt hier nicht sagen, das kann ich doch so nicht bringen! Doch genau so.

Ich erlebe seit dem Lockdown im Frühjahr viele solcher Aufbrüche. Eine Poetisierung weiblichen Potentials und wer sich näher mit dem Begriff „Poesie“ beschäftigt, der weiss, dass es nicht um romantische Einträge in Poesiealben geht, sondern um Erschaffung, Kreation von etwas gänzlich Neuem.

Da sind wir wieder bei der Fermate und dem weiblichen Potential in unseren Gesellschaften. Nutzen wir doch die Pause für ein paar Zeilen eigener Gedanken, für ein eigenes Projekt, ein neues eigenes Kapitel, ein Buch, das fehlt, ein Lied, eine Präsentation, ein Kurs!

Tun wir das in Gemeinschaft. Inspirieren uns gegenseitig und bringen uns zum Sprechen und Hören. Sorgen gegenseitig dafür gehört zu werden. Das wird einen spürbaren Unterschied machen. In uns selbst und um uns. Wir können beispielhaft ein neues Narrativ erzeugen. Erst für uns allein und dann, wer weiss, überträgt es sich und zieht Kreise.

Ich hatte den ganzen August eine exklusive Gemeinschaft, die genau damit begonnen hat. Daraus ist meine Mastermind StoryWOKbyGO intense geworden. 5 Frauen, 5 Projekte, 5 Wege … Es wird hoch energetisch, konzentriert, effektiv und kreativ poetisch!

Es gibt noch 2 freie Plätze!!!! Wir starten am 1. Oktober und die Mastermind geht über 8 Wochen mit 8 x 1:1 Essenzcoaching mit mir und 4h auf ZOOM  in virtueller Gemeinschaft. Ihr unterstützt euch  intensiv gegenseitig und gemeinsam fördern wir das Beste in uns zutage!  Ich sorge für den geschützten Rahmen und gebe Impulse, die zielgerichtet Deine Energie freisetzen und kanalisieren. Eine Überraschungsgästin wird dazukommen und wird das Thema Geldarchetypen beleuchten. Du lernst Deine Geldarchetypen kennen und wie Du mit ihnen arbeiten kannst.

Dein finanzieller Aufwand für die Mastermind alles inklusive: 1800 €. Dein lebenstechnischer Gewinn unbezahlbar. Ich biete auch an, den Betrag in zwei Raten zu zahlen. Ohne Mehrkosten für Dich!  Wenn Du Fragen zu dieser Mastermind hast, schreib mir gerne eine Mail: info@go-impuls.com

5 dieser besonderen Hüte habe ich reserviert!  2 freie Hüte gibt es noch! Welcher davon wird Deiner? Ich freue mich sehr auf den Start am 1. Oktober und wenn Dich das anspricht, dann freue ich mich sehr auf Dich.

Für heute habe ich Dir nichts verschwiegen und wünsche Dir einen wundervollen September!

Let´s WOK …. Gudrun

 

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