JahresrückWOK co_creativ 2021

JahresrückWOK 2021

Mein JahresrückWOK 2021

Raffinierte Lebeleichtigkeit und die Mutter der Flüsse

 

Navigieren in der Ungewissheit. Das Nichts aushalten. Nicht wissen, nicht kontrollieren, nicht glauben können. Ohnmacht und Angst in der Tiefe spüren. Der Fluß des Lebens ins Stocken geraten.  WORUM GEHT ES WIRKLICH? Die Zeiten sind aussergewöhnlich. Immer noch. Was für eine Möglichkeit für Neues!

Für mich geht es auch in 2021 um den Frieden in der eigenen Geschichte und den roten Faden, der sich durch sie zieht. Die Kraft, die in ihr steckt und die Verbindung, die wir durch sie zu uns selbst und zur Welt herstellen. Ich hatte auch in diesem Jahr das tiefe Gefühl des Angekommenseins in meiner eigenen Geschichte.

Es geht um Verbindung und nicht um Trennung. Es geht um Bedeutung und nicht um Absicht. Es geht um Wirksamkeit und nicht um Wirkung. Es geht um die Heilung eines kollektiven Traumas, dass wir langsam zulassen und wahrnehmen. Wir langsam beginnen unsere ganze Geschichte zu erzählen.

 

Unser Buch „GO into your kitchen“ bei den Vereinten Nationen in Genf … mein kleiner Gruß aus der Küche 2017 ; Photocredits: Jens F. Kruse

Für mich ist die Küche der Ort für leicht zugängliche Transformation.

In ihr erleben wir Veränderung als natürlichen Vorgang, nehmen Verbindung auf zu den Lebensmitteln, die sich unter unseren Händen verändern. Spüren ihre Herkunft und atmen den Geist der Menschen, die sie gepflanzt, gepflegt und geerntet haben. Spüren Verbundenheit mit Orten, Elementen und unserem Leben.

Diese Verbundenheit haben wir in großen Teilen verloren.

 

Unser kraftvoller Lebensstrom ist ins Stocken geraten. Die Frage ist:  Wie bringt man einen ins Stocken geratenen Fluß wieder zum Fließen? Gibt es auch dafür ein Rezept? Eine Reihenfolge an Handlungen, die zu einem geplanten Ergebnis führen? Wir haben eine ansehnliche Sammlung an Kochbüchern in unserem Kloster und eins davon, das hat mich besonders angezogen: Michael Langoth  und sein Mekong Food Kochbuch.

„Wir haben nur relativ wenige Rezepte im Buch (um die 30) – Bücher mit umfangreichen Rezeptsammlungen gibt es ja mehr als genug! Wir haben uns viel mehr auf die Grundsätze und prinzipiellen Techniken der Mekong-Küche konzentriert um zu zeigen, was das eigentliche Wesen dieser Kochkultur ausmacht und warum dort so gut gekocht wird.“

Das sagt Michael Langoth in einem Interview mit Katharina Höhnk, veröffentlicht auf Valentinas Blog. Genau das war es auch, was mich angezogen hat. Die Geschichte hinter den Rezepten, das Wesen der Kochkultur, hinter der Entstehung des WOK. Warum wird so gut gekocht dort? Was macht die Küche so besonders? Wie ist die Verbindung zu meiner Arbeit mit Lebensgeschichten herstellbar?

Ich habe die WOK Methode auf die Lebensküche übertragen, auf Lebensthemen übertragen. Ich habe gezeigt, wie einfach es gehen kann, wenn ein paar Grundsätze beachtet werden. Und sich das eine im anderen wiederfindet. Wir lernen, Dinge neu zu kombinieren, anders zu würzen und uns einzulassen auf den Prozess. Hör mal …

Ich habe gezeigt, welche Grundsätze das sind, und warum sie existieren.

 

Raffinierte Lebeleichtigkeit, das war es, was mich angezogen hat. Das klang für mich, wie der Weg nach Hause zu mir selbst. Zurück ins Spiel, in die Freude. Schönheit in die Komplexität bringen und Ästhetik im System spürbar und sichtbar machen.

Wieder staunend die Magie unserer Existenz feiern.

 

Wo beginnt und wo endet eine Geschichte? Fangen wir doch nochmal bei Adam und Eva an …

Die Mutter der Flüsse oder: Wie der Mekong mich für meine StoryWOK Gruppe inspiriert hat

Es war ein Kochbuch, erst. Ich liebe die vietnamesische Küche und Kochen sowieso. Ich liebe auch nicht lange Fackeln. Nicht in der Küche und nicht im Leben. Ich komme gerne und gut auf den Punkt. Der WOK auch. Was wir noch gemeinsam haben:

Einen kreativen Umgang mit Krisen.

 

Sind es nicht meistens Krisen, die Menschen innovativ und kreativ werden lassen? In China war es im 18. Jahrhundert eine Energiekrise, die zu einer Brennholzverknappung geführt hatte. Auf Grund massiver Abholzung gab es nicht genug Brennholz für die Befeuerung der Herde und so wurde ein kleiner Brennofen erfunden und eine exakt darauf passende Pfanne, die dünnwandig, die Hitze sofort auf das Gargut übertragen konnte.

Man brauchte die Hitze nicht lange, denn die Art der Zutaten hatte sich gleichzeitig mitverändert:  Sie entfalteten ihr Aroma augenblicklich und benötigten keine langen Garzeiten um genießbar und aromatisch zu sein. Kurze Wege garantierten höchste Frische und Qualität.

Ich dachte sofort an meinen StoryWOK. Mein geistiges Kind. Welche Parameter braucht es für die eigene Geschichte? WIE KANN ICH HIER SCHNELL ZUM PUNKT KOMMEN? Welche Zutaten füge ich noch dazu, damit wir eine raffinierte Kombination aus Fokus, Kreativität und Lösung zur Verfügung haben? Wo bringen wir die größte Hitze drauf?

Zeit spielte eine große Rolle, denn wie gesagt, ich komme gerne schnell auf den Punkt. Ich meine nicht, dass Dinge nicht die nötige Zeit bekommen sollen, aber ich meine, dass viele Themen zerkocht werden, die Aromen in Konflikten nicht gewürdigt werden und Kreativität keine Rolle spielt.

Oft sind die Wege zur Lösung, zum Perspektivenwechsel zu lang und auch zu langweilig und zu unschön. Die Energie verkocht im Dunst des Zögerns und Zauderns.

 

Meine geniale Mischung für gelungene Change Prozesse: Präsenz und Unvoreingenommenheit. Es ist die  Mischung, die Menschen in ihr kreatives Potential einlädt und sie neu verbunden mit sich selbst auf ihren eigenen Lebensgeschmack kommen. Neue Lebenszutaten ausprobieren und ihre natürlichen Aromen lieben lernen.

Plötzlich entstehen Texte, Bilder, Musik, was auch immer dann geweckt worden ist. Es geschieht von einem Moment auf den anderen. Ganz ohne Druck und Zwang.

So wie beim WOK auch vollkommen neue Zubereitungsarten und Vorbereitungsarten zu einem raffinierten Geschmackserlebnis führen.

 

Ja, es ist oft der Abschied vom Vertrauten und Gewohnten. Ja, es ist vielleicht erstmal anstrengend, sich zu entscheiden. Loszulassen. Erstmal zu schweben im Ungewissen. Nichts wissen wollen. Nichts müssen. Nichts fühlen.

Aber dann: Plötzlich passen alle Teile zusammen

 

Dann kommt alles ins Fliessen. Es ergeben sich Dinge wie von selbst. Man entdeckt Fähigkeiten von deren Existenz man nichts geahnt hatte und man entdeckt eine neugierige Freude in sich. Wissen zu wollen, wie es weitergehen kann mit dem gerade Erfühlten.

Es ist wie ein wild verzweigtes Flußsystem, dass sich aus den vielen verschiedenen Armen erneut in ein großes Flussbett begibt und gestärkt und gespeist mit Mineralien, Sauerstoff, Spurenelementen und einer neuen Artenvielfalt zu einer Bewegung wird, mit einem Ziel.

Wir können versuchen festzuhalten an den morschen Ästen und Zweigen, uns an Ufern zu orientieren, die ihre Kontur langsam verloren haben, wir können komplett aufhören zu fließen und so unsere gesamte Lebendigkeit verlieren.

Wir können aber auch komplett loslassen und uns ein Stück mitnehmen lassen von etwas, das größer ist als wir. Wir können lernen uns zu überlassen. Einer höheren Führung, einem größeren Geist. Und unsere gesamte Lebendigkeit auf ein neues Niveau bringen.

Von Geräten und Methoden: Von der Energiekrise zum WOK und von da in unsere Gruppe

Hot and spicy

Der Start

 

Während ich einen Sommerkurs vorbereite, fließen gleichzeitig neue co_creative Ideen in meinen Orbit

Es hat ein Jahr gedauert, dann duftete es ganz stark nach einem StoryWOK co_creativ. Ich habe ihn nicht aus dem Hut gezaubert sondern aus dem WOK.

Wie aus dem Nichts kamen die Frauen zusammen, wie mit einem Magnet angezogen. Ich habe nicht lange gefackelt mit meinem StoryWOKbyGO co_creativ Format. Es war wie eine Lieferung aus dem Universum komplett da. Genau wie unsere Gruppe sich dann auch innerhalb kürzester Zeit etabliert hat.

Ein kleines Anfangsruckeln hatten wir, aber dann konnte es losgehen. Ich war neugierig und gespannt. Etwas nervös. Bisschen wie Lampenfieber, aber das ist schnell verflogen. Die Gruppendynamik war intensiv und ganz wunderbar. Herausfordernd und motivierend. Ein Gefühl von tiefer Verbundenheit wechselte sich ab mit vollkommen individuellen Zyklen, ohne die Verbindung wirklich zu verlieren.

 

Natürlich war unser WOK auch mit einer Lounge ausgestattet. Hier haben wir uns erst einmal kennengelernt

 

Es waren 10 Frauen unterwegs. Wir haben 10 Themen bearbeitet. Wir haben 10 Geschichten gehört, gesehen, erlebt. Wir haben 10 neue Wege co_creiert. Wir haben uns mehr als 10 Mal verloren und gefunden. Mehr als 10 Mal gezweifelt und geflucht, uns gewundert und gefreut. Aufgehört und wieder angefangen.

Es gab einen inhärenten Rhythmus in unserer Gruppe

 

Der Rahmen, das waren unsere Geschichten und Beziehungen, Situationen und Erfahrungen, die wir mitgebracht haben in dieses Jahr. Es war in diesem Rahmen ein großes Feld von Bereitschaft zu sehen und eine Farbe, die auf geheimnisvolle Weise mitwirkte und Impulse gab. Es gab in diesem Rahmen Raum für Fragen, Ungelöstes, Ungeklärtes, Unausgesprochenes und Ungewöhnliches.

Raum für Nichts. Das alles durfte sein und war.

 

Jeden Montagmorgen um 9:00 co_working a la StoryWOKbyGO: Mal mit Meditation, mal mit Inspiration, mal mit Stille. 50 MAL. 50 Wochen und nur ein einziges Mal war ich allein im Zoom Raum.

Jeden Freitagnachmittag um 17:00 HOT SOFA: Mal mit Fragen, mal mit Stimmungen, mal mit Humor, mal ungelöst, mal wegweisend. 50 MAL. 50 Wochen und nur ein einziges Mal war ich nicht mit dabei.

Jeden letzten Sonntag im Monat 1 Masterclass zum Monatsthema. Individuell vorbereitete Impulse zu dem Thema, das uns einen Monat lang begleitet hat. Es ging um Demut, Verbindung, Tango, reIch, Erfüllung, Wahrheit, Berührung von Herz zu Herz, Souveränität, Dankbarkeit, Wildzerbrechlich … Frau sein!

All das virtuell. Rückblickend kann ich sagen, dass wir gemeinsam Prozesse ausgelöst haben, die immer noch ihr Potential entfalten, inspirieren, erinnern, motivieren und verbinden. Wie freundliche Anker haben sich Erkenntnisse und neue Erfahrungen ins Körpersystem integriert.

Der Duft Deiner Geschichte

Wie Erinnerung uns auf die eigene Spur bringt

Duft ist der intensivste und schnellste Weg in unser emotionales Gedächtnis. Kaum atmen wir einen bestimmten Duft ein, kommen Bilder, Erinnerungen, Stimmen, Situationen, Menschen und Orte. Wie bei Marcel Proust, der ein Madeleine in Tee taucht und plötzlich seine Kindheitsbilder vor seinem geistigen Auge auftauchen.

Ein Duft lässt sich auch mit Worten erzeugen. Worte selbst haben einen Duft.

Krame ich in meiner Duftlebensgeschichte dann kommen Bilder von Kartoffelfeuer, feuchtem Hundefell, Majaseife im Bad meiner Oma, muffige Weihnachtsschokolade aus dem Schrank meiner Urgroßmutter, leicht vermischt mit Lavendel und Weißbrot, der Duft meiner Mutter und der Duft von Krankenhaus und Labor. Dann mein Lebensparfum und das Meer an ganz bestimmten Orten. Eine Kneipe am Nordatlantik am Samstagmittag und der Duft der Grundschule, der mich manchmal gestreift hat, als meine Kinder auch in die Grundschule gegangen sind.

Onkel Leos Backstube und die Sehnsucht, die ich seitdem habe. Nach diesem Duft, weil er Süße bedeutete und Entspannung. Im Leben meiner Mutter und damit auch in meinem. Ich könnte noch viele solcher Erinnerungen aufschreiben, aber das Wesentliche ist gesagt und beschrieben. Wie sieht es in Deiner Duftgeschichte aus?

Um Duft ist es auch im StoryWOKbyGO viel gegangen. An manchen Tagen schienen die Posts und Zoom Gespräche ganz intensiv zu duften. Nach den Düften, die Kathrin  uns näher brachte oder den Düften, die die Landschaft um uns gerade verteilte. Landluft, danke dafür an Susanne, wechselte sich ab mit Meerluft, mit Familiendunst, mit Hafengerüchen, danke Dir Sabina, und dem Duft frischer Farben, danke dafür, liebe Sigrid.

 

Auch der besondere Duft des Bodensees und die angrenzende Schweiz hat mich an stürmische Zeiten in meinem Leben erinnert. Die Kraft dieser besonderen Gegend hat eine tiefe Spur in mir hinterlassen und Susanne hat sie neu belebt. Das war schön. Danke dafür!

Manchmal zog feiner Essensduft durch unsere Gespräche oder man konnte den Kaffee förmlich riechen, den wir gemeinsam am Montag getrunken haben. Oh Eva! Und dann stiegen feine Räuchersäulen zu uns in die Bildschirme, die aussergewöhnlich dufteten, danke, liebe Angelina! Auch für Deine Bereitschaft das Räuchern zum Thema DANKBARKEIT zu einem besonderen Erlebnis zu machen.

Wir waren Gäste am Lagerfeuer von Franzi und haben die rauchige und kalte Abendluft eingeatmet, genauso wie die neugierige und abenteuerliche Energie, die sie uns dabei vermittelt hat. Ilka hat uns einen Hauch von Ungarn und Puszta in die Gruppe gezaubert. Dann waren wir mit im Atelier von Regina und dort duftete es nach Papier und Leinwand, Stein und Farben und alles hat sich verbunden zu einem Jahresduft, der bleibt.

Alles natürlich rein virtuell, aber so spürbar und intensiv.

Welchen Duft soll Dein neues Jahr haben und wie wirst dafür sorgen? Was braucht es für einen authentischen Duft? Vielleicht ein neues Lebensgewürz? Eine neue Lebenszutat?

Spice Up and make it fresh and crunchy

Über den eigenen Schatten springen und etwas realisieren, was schon lange darauf wartet, das Licht der Welt zu erblicken. So kommt wirklich etwas Neues in Deinen Lebenshorizont und eine frische Energie würzt alle weiteren Entscheidungen neu.

Bei mir war es ein Buch. Das Konzept ruhte schon fast zwei Jahrzehnte in meiner Schublade, aber etwas hatte immer gefehlt. Mal die Bilder, mal der Verlag, mal das Geld, mal die Bereitschaft, mal dies und mal das. Dann habe ich mich entschieden: ich habe mit einer Mentorin ein Abkommen getroffen, dass das Buch in vier Wochen gedruckt auf meinem Tisch liegen wird. Das war sehr sportlich, aber machbar.

Ich habe vollkommen auf einen Verlag verzichtet. Bin hier vor Ort zu einem Grafik Designer gegangen, den ich gut kannte und gemeinsam haben wir der Geschichte den richtigen Rahmen verpasst. Er hatte die Technik drauf und ich die Worte. Er hatte Lust und Bereitschaft und ich hatte das auch.

Am 22. Juli 2021 sollte der Tag sein. Das war der Geburtstag meiner Mutter, die 88 geworden wäre. Es ist ihre Geschichte. Es ist ihr Trauma und dann auch meins geworden. Ich habe sie transformiert die Geschichte von ihr und integriert und konnte eine leichte Geschichte daraus schreiben.

Eine, die das Potential eines Traumas öffnet, heilt und fördert. Eine , die Kraft gibt und Mut macht. Es mit der eigenen Geschichte auch so zu machen.

Am 22. Juli hatte ich dazu eine Masterclass angeboten und ich war super aufgeregt und super froh! Ich konnte über meine Arbeit auf einem ganz neuen Level sprechen. Mein Motto „Ankommen in der eigenen Lebensspur und Führungskraft aus der eigenen Geschichte schöpfen“ das stimmte in der Tiefe auch für mich selbst.

Ich hatte in mir die Erlaubnis gespürt, Menschen einzuladen in ihre eigene Lebensgeschichte zu spüren. In ihre Beziehung. Zu ihrer Mutter. Die Frau hinter der Rolle kennenlernen. Ihr Leben kennenlernen. Ihre Gefühle und ihre Lebensenergie. Das war transformierend und sehr berührend.

Die Rollen verlassen und die eigene Mutter als Frau kennenlernen.

 

 

Kraft aus der eigenen Geschichte schöpfen

Paula & Theo geben sich die Ehre und plötzlich war da ein Buch

Ich glaube, dieses Buch hat genauso lange in den Falten der Zeit geruht, wie mein Transformationsprozess gedauert hat.  Es waren ja nur 2 DIN A 4 Seiten, die beschrieben waren. Mehr war es gar nicht. Es war die absolute Essenz. Ich konnte kein Wort mehr weglassen.

Es gab auch niemanden, der die Illustrationen wirklich einmal angegangen wäre. Ich habe sicher 3 professionelle Zeichner und Zeichnerinnen gefragt. Es wurde begonnen, aber dann versickerte die Energie immer wieder. Das hat extrem frustriert. Das hat mich extrem zweifeln lassen. Ich bin sogar auf die Frankfurter Buchmesse mit Paula & Theo als Entwurf.

Die Verlage, die mir einen Stuhl angeboten haben, mein Konzept gehört haben, die haben bedauert: Leider passt das Thema nicht zum Verlag, leider stimmt die Zielgruppe nicht für uns, leider, leider, leider …

Eine Linie und zwei Kreise …
So kann ich meine Geschichte perfekt darstellen

 

Dann habe ich hier auf Mallorca selbst angefangen zu spielen mit dem Design. Auf einmal waren da die Kreise. Sie haben mich nicht mehr losgelassen. Zwei Figuren auf einem Hügel. Zwei Kreise und ein Strich. Theo in Grün und Paula in Rot. Passt. Wie im Rausch habe ich das gesamte Buch illustriert. So, wie es auch heute gedruckt im Buch ist.

Es war wie einatmen und ausatmen.

 

Dann war wieder Ruhe. Wer nimmt schon ein fertig lektoriertes Buch mit Illustrationen als Verlag? Ich habe keinen gefunden. Obwohl es lektoriert worden war von Dr. Marlene Zöhrer  ( http://www.textreif.de )  Aber war das wirklich ein Kinderbuch? Vielleicht auch, aber zunächst war es ein Buch für erwachsene Menschen, die auf der Suche waren. Genau wie ich!

Auf der Suche nach dem eigenen Inhalt, dem eigenen Sinn, dem eigenen Ausdruck in dieser Welt. Ich hatte geglaubt, ich käme um meine eigene Geschichte drumherum. Aber das geht gar nicht. Es geht nur mittendurch.

Dann wird es auf einmal klar und leicht und stimmig. Dann kommt eine friedliche Ordnung in das Selbst. Alles scheint sich zu glätten und neu zusammenzufügen. Alles läuft und fließt. Auch die Lebeleichtigkeit. Ohne langweilig oder oberflächlich zu werden.

Wenn Flussarme zusammen laufen: Transgenerationale Traumaarbeit und Paula & Theo

Erzähl mir Deine Geschichte

Man kann sich von einem Fluß auch in die Arme nehmen lassen. Auch vom eigenen Lebensfluß. Es war nicht das Thema „Trauma“ dasjenige, was ich für meine Arbeit im Schwerpunkt gewählt hatte. Trotzdem kam es immer näher und näher und heute arbeite ich an kollektiven Traumen und transgenerationalen Traumen von Menschen, vornehmlich Frauen, deren Leben nicht im Fluß ist und auch nicht in Fluß kommt.

Trotz so vieler Arbeiten am Körper, an der Psyche, an den Blockaden, den Spannungen und Widerständen. Etwas hört irgendwo immer auf. Geht einfach nicht weiter. Beim besten Willen nicht. Es liegt ein Geschichtenstück quer. Es nimmt Energie. Es lässt das Leben nicht fließen. Es möchte gehört und gesehen werden.

Das Wunder geschieht, wenn wir unsere Geschichte wirklich in Besitz nehmen. Wenn wir sie ganz fühlen und erzählen. Wenn sie ganz von einem Gegenüber gefühlt und gehört wird. Dann wird ein Lebenskreis rund und es werden Gefühle, Situationen und Beziehungen integriert, die bis dahin im Verborgenen genau darauf gewartet haben.

Geduldig und gespannt.

 

Jedesmal, wenn so ein Geschichtenkokon aufgeht, dann staunen wir, denn die Zeit ist durch die Geschichte gewandert und hat sie transformiert. Ihr eine neue Energie gegeben. Wenn sie dann gehört wird, dann lösen sich oft Tränen, die die letzten Hüllen des Kokon fallen lassen und eine wunderschöne Energie sich im Körper und in den Gedanken ausbreitet.

Es stimmt. Ich stimme. Du stimmst. Wir stimmen.

 

Wir verändern so unmittelbar die Körperchemie und Synapsen bieten sich freudig an, von nun an vermehrt für uns die innere Kommunikation zu betreiben. Offen, herzlich und transparent. Das sind die kleinen Friedensfeste , die dann in uns selbst stattfinden und sich übertragen auf alles, was wir ansehen, sprechen, berühren und hören.

Die Welt ist nicht mehr dieselbe. Wir hören uns selbst anders und wir hören die anderen anders. Das Leben beginnt sich neu zu öffnen und wir öffnen uns neu für das Leben.

Let the MAGIC happen!

 

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