Atemberaubende Annäherung 2023

Anpassung

An·pas·sung

/Ánpassung/

Substantiv, feminin [die]

  1. das Sicheinstellen auf jemanden, etwas; das [Sich]einfügen, Angleichen

Anpassung, Abhängigkeit, Abstand, Nähe und Distanz. 

In den letzten Jahren sind die Themen „Nähe“ und „Distanz“ mit einer Brisanz in unsere Leben gekommen, wie wir uns das wahrscheinlich nicht vorstellen konnten. Abstand war unser ständiger Begleiter und dieser Abstand hat weite Kreise gezogen.

Wir konnten im Aussen erleben, was im Inneren schon lange vollzogen worden ist:

 

Unsere Distanz zu uns selbst. Unserem wahren Wesen, unseren wahren Gefühlen unserer wahren Existenz, unserer wahren Liebe. Für alles, was ist!

Aus diesem Abstand entsteht jetzt eine neue Art Nähe und überall erlebt man Menschen, die begonnen haben, sich selbst und ihr Leben neu zu erforschen und dann auch neu zu gestalten. Es ist eine neue Art Aufbruchstimmung entstanden, eine innere Neupositionierung. Es geht um die eigene Wahrheit und wie wir sie zum Ausdruck bringen.

Wenn ich durch das Wort Anpassung gedanklich gehe, dann habe ich das Gefühl durch sämtliche Anpassungsvorgänge geführt zu werden, die ich je erlebt habe.

 

Sie laufen in mir noch einmal, einem Blitzlichtgewitter gleich, ab. Jeden einzelnen Prozess durchlaufe ich in Bruchteilen von Sekunden bevor ich darüber schreiben kann,  bevor die Worte wirklich fließen und auch meine Gedanken in Fluß kommen. Ich über all diese Erfahrungen in einer neuen Form schreiben kann. 

In einer transformierten, unangepassten, ungezähmten Form schreiben, was mein Herz aktuell bewegt, was uns alle aktuell bewegt und wieviel Anpassung wir jetzt ablegen dürfen und wieviel Distanz zu uns selber wir jetzt überwinden dürfen und wieviel Nähe wir zu uns selbst jetzt herstellen dürfen.

Und diese neue Nähe die gelingt nur, indem wir von etwas anderem Abstand nehmen, nämlich von dem was uns vorher diese ganze Anpassung abverlangt hat und wir gehen in Distanz zum System. Unserem verinnerlichten System. Wir erlauben uns, es Abschnitt für Abschnitt abzuschalten. Alle darin gespeicherten Informationen und Strukturen, die wir in uns aufgenommen und umgesetzt haben, nach denen wir solange gelebt haben. Und indem wir den Abstand zu diesem System einnehmen, bekommen wir eine neue Nähe zu uns selbst. 

Zu unseren wahren Gefühlen und Gedanken und zu unserer wahren Haltung uns selbst und unserem Leben gegenüber.

 

Und das ist die Zeit jetzt in der wir diese Prozesse alle durchlaufen können und auch werden, und bekommen so eine ganz neue Agilität, eine ganz neue Flexibilität. Einen neuen Atem und einen neuen Blick auf uns selbst und die Welt.

Wir spüren wie wir mit dem Moment verbunden sind und wir uns darin vollkommen neu abbilden dürfen.

 

Wir sind verbunden mit einem ganz neuen Informationsfeld und wir spüren auf einmal wieviel Nähe in uns und um uns ist. Zu der wir vorher keinen Zugang hatten. Und darum geht es in dieser Zeit. Wir werden wahrer und wahrer. Mit jedem Moment wo wir diese systemische Anpassung ablegen und eine vollkommen neue Freiheit in uns etablieren. Was nicht bedeutet, dass wir egoistischer, rücksichtsloser werden, das wir immer noch mehr beweisen müssen, sondern genau im Gegenteil: Der Beweis ist unsere Existenz. Wir sind da. Unser Sein braucht keinen Beweis und wir müssen nicht besorgt sein, ob wir dazugehören. Wir gehören natürlich zu allem als Teil der Natur. Wir sind Teil von allem und alles Teil von uns.

Wie sieht die neue Anpassung aus?

Zugewandt

Kooperativ

Regenerativ

Stärkend

Selbstverbunden

Neugierig

Integrativ

Weit

Verbunden

Ehrlich

Interdependent

Wir gehen aus der Anpassung in die Annäherung und lösen so Abhängigkeiten ab, die uns unsere Ressourcen verwässern,  uns träge machen und uns das Gefühl einer müden Sattheit vermitteln. Wir werden wacher für das Leben und für uns in diesem Leben. 

Was neu entsteht ist ein Kollaborieren mit der Unsicherheit, dem Nicht-Wissen, mit der Ungewissheit und aus dieser Kollaboration entstehen vollkommen neue Projekte und Perspektiven.

 

Die Möglichkeiten fließen uns zu und der Kampf hört auf. Der Kampf um die Existenz, um das Gesehen werden, um das Wahrgenommen werden, um die eigene Bedeutung und Wirksamkeit. Es ist alles Eins, wir sind und aus uns wird.  Wir beginnen Freiheit neu zu definieren und uns in den Raum der Möglichkeiten auszudehnen.

Die perfekte Illusion in der wir gelebt haben, löst sich auf.

 

Es bleibt nichts mehr von dem was wir uns vorgestellt haben, was uns vorgestellt wurde als das Richtige, das Wahre, das Wirkliche. Wir sind das Wahre, das Richtige und das Wirkliche. Mit all unseren ganzen Ecken und Kanten dem ganzen Unwägbaren, dem Unsicheren und allem was darin aus dem Unbekannten entsteht. Wir sind der rote Faden nach dem wir überall suchen. Dem wir so gerne folgen würden, wenn wir ihn nur finden könnten.

Wir sind genau die Quelle nach der wir überall forschen, deren Anschluss wir so sehr vermissen. Ja und wir sind das Eine in das alles und aus dem alles fließt, weil wir am Ende des Tages göttliche Funken sind.

Wenn Du mit diesen Worten in Resonanz gegangen bist, dann lade ich Dich ein zu prüfen, ob nicht jetzt die richtige Zeit ist, einen neuen Raum zu öffnen, in dem Du spürst, was es heisst, angekommen zu sein bei Dir selbst.

Wie es sich anfühlen kann und wird, aus dieser Haltung heraus in Führung zu gehen. Menschen mit dieser wahrhaftigen Energie anstecken und sie magisch anziehen.

Sich ein Energiefeld zu schaffen, in dem die eigene Wirksamkeit ein natürlicher Prozess ist, der sich organisch entwickelt. Keine Beweise, kein Druck, kein Mangel.

 

Ein Tages Retreat unter diesen Vorzeichen ist ab sofort buchbar und ich lade Dich zu einem Annäherungsgespräch herzlich ein. Schreib mir gerne eine Mail an: info@go-impuls.com und ich sende Dir den Link zu meinem Terminkalender. Bitte beschreibe kurz in der Mail, was Dich besonders bewegt gerade.

Nouvelle Vague 2023 Zwischenzeit

Zwischen die Zeit gereist

Wenn man etwas Neues beginnt, dann rauscht das Alte in Lichtgeschwindigkeit noch einmal durch die Gefäße und Gewebe des Körpers. Ungewohnte Gedanken mischen sich unter den Fluß des Gewohnten und ein lautes Rauschen kündigt die neuen Wellen an.

Wellen, die nicht mehr am Ufer brechen.

 

Wellen, die sich hingeben. An die Küste.  Keine Frage mehr. Keine Antwort mehr. Das große Rauschen flutet den vertrauten Körper und kein Wort kann gesprochen werden. Kein Gedanke gedacht. Hier verbindet sich alles und die alten Kämpfe ebben ab. Keine Trennung mehr. Wortfluten. Statt dessen.

Erlaubnis öffnet angstfrei die Türen zu neuen Räumen und Wagnis mischt sich genüsslich in eine neue Art Wertschätzung.

Listen. Hören. Écouter.

 

Hören bedeutet aufnehmen, was ist. Vollkommen offen und wertungsfrei. Sich selbst zuhören und anerkennen, was man erreicht hat auf einer tieferen Ebene. Nichts mehr erfinden um die eigene Kraft zu vermeiden. Wahre Meisterschaft erfahren im Vertrauten. Selbstvertrauten. Wir sind fließende Systeme, mit unterschiedlichen Formen und Linien, Farben und Texturen. In diesem System gibt es keine Stagnation.

Die Wellen das Kalten, schmelzen unter wärmenden Blicken und ein neuer Fluß bahnt sich sein Bett in die Zeit.

 

Vielleicht ist das mein kürzester Blogartikel. Vielleicht meine neue Art zu schreiben. Für Dich. Für uns. Für neue Wege. Das war meine Rückfahrt von Biarritz nach Mallorca.

Was löst der Text in Dir aus? Ich bin neugierig!

 

 

 

Wild und ungezähmt Logbuch eines neuen Geräuschs 2023

Wie kommen neue Geräusche in die Welt?

 

Wenn Du Dich auch schon oft gefragt hast, wann das Neue eigentlich beginnt und wie man es spürt, dann ist mein Logbuch vielleicht genau der richtige Impuls in diese Zeit des Wandels. Für mich beginnt alles mit einem Geräusch.

Einem Herzschlaggeräusch

 

Das Poème oben habe ich vor 6 Jahren für einen Ort geschrieben, der exakt dieses neue Geräusch in meinem Herzen erzeugt hat. Es war eine alte Wäscherei, die zum Verkauf stand und ich stand in dieser Wäscherei und konnte kaum erfassen, was da in mir vorging. Es war eine Welle an JA! Ich badete in der Vorstellung hier einen Ort zu schaffen für Menschen in Entwicklung und Wachstum. Ein Ort, der unsere Energie atmet und Menschen ein Ankommen ermöglicht, das öffnet und wärmt.

Einen rohen Raum, einen undefinierten Raum, der Aufnahmekapazität hat für alte und neue Geschichten.

 

Eine wunderbare Architektin hat damals genau diesen Herzschlag aufgenommen und Zeichnungen für den dezenten Umbau gemacht. Die Welle in mir wurde größer und ich fühlte mich genau gespiegelt in diesen Plänen. Die Räume waren den Elementen zugeordnet und spiegelten die Energie von Wasser, Luft, Erde und Feuer wider. Alles stimmte. Ich stimmte darin. Jens und ich wir stimmten darin.

Die alte Wäscherei 2016 roh und leer

Irgendwie sollte es noch nicht sein. Vielleicht fehlte es mir an Vehemenz, vielleicht fehlte es mir an Mut und vielleicht fehlte mir auch die wirkliche innere Überzeugung, dass das der nächste Schritt sein könnte. Vielleicht war da auch noch in mir nicht genug JA!

Dieses Gebäude haben dann Unternehmer gekauft, die darin jetzt Treppenlifte bauen. Manchmal schiele ich noch dorthin.

 

ungefülltes Leben in diesen Räumen

 

Vielleicht war auch das der Reiz: Etwas zu neuem Leben erwecken. Ähnlich einem verstorbenen Traum, der dennoch eine Art stille Existenz in uns behält. Ein bisschen Aufmerksamkeit in seine Richtung und schon beginnt er leise wach zu werden. Wir erleben das gerade kollektiv. Etwas in uns wacht auf. Wir erinnern uns an Teile, die wir lange nicht mehr gelebt haben.

Mit dieser Erinnerung nehmen wir einen Faden auf, dem wir folgen und der führt uns schnurstracks zu einem Lebensgefühl und dann zu Aktionen und im besten Fall an Orte und Menschen, die aus der Erinnerung eine Realität machen, die wirklich lebt.

Logbucheintrag 26. Februar 2023

Sonntag in Biarritz. Aus dem Traum eine Realität gemacht und jetzt sitze ich an dem Ort, von dem ich so lange geträumt habe. Es ist kein neuer Ort, kein mir unbekannter Ort, aber ich habe das Gefühl, ich bin neu und in gewisser Weise mir auch unbekannt. Es ist etwas vertraut Fremdes in mir.

Es ist als würden sich Entfernungen in mir leise annähern und eine Energie fließen lassen, von der ich wusste, die ich aber immer so blockiert habe.

 

Heute ist auch der Geburtstag meiner jüngsten Tochter. Ich denke hier am Nordatlantik an sie, ich denke an den Tag ihrer Geburt. Die Erfahrungen, die damit für immer verbunden bleiben, wir uns immer verbunden bleiben, solange wir leben.

Ich wäre gerne heute bei ihr und wir würden den Tag genießen. Mit den Geschwistern, den Partnern der Geschwister, den Kindern, die bereits auch schon dabei sind. Es sind viele geworden, wir zusammen. Dazu gehören auch die Kinder von Jens. Das ist ein beachtlich langer Tisch, an dem wir sitzen, wenn alle zusammen sind.

Auch diese Gedanken, einer Mutter, die das Nest vor ihren Kindern verlassen hat, sind sehr präsent.

 

Ich habe meinen Kindern diesen Bruch zugemutet. Bin nicht weiter die Mutter geblieben, die ich bis dahin war. Ich habe darauf vertraut, dass sie genug Wurzeln gebildet haben um diesen Stürmen zu begegnen. Es war keine leichte Entscheidung und auch keine leichtfertige Entscheidung. Die Konsequenzen waren für uns alle tiefgreifend und verändernd.

Damals bin ich an den Nordatlantik gefahren. Mit vielen, quälenden Fragen im Gepäck. Viel Angst, Einsamkeit und Unsicherheit. Aber auch einem Bewusstsein, dass trotz allem, sich etwas einen Weg bahnt, das unmittelbar mit mir verknüpft war und damit auch mit meinen Kindern. Eine Wahrheit, die sich nur so ihren Weg bahnen konnte.

Das ist jetzt 18 Jahre her und ich bin wieder an den Nordatlantik gefahren. Mit sehr viel innerer und äußerst Entwicklung. Ich habe das Gefühl, ich habe wirklich damit begonnen aus mir zu schöpfen. Verbunden mit etwas, das größer ist als ich und es endlich annehme und in der Tiefe wertschätze. Eine Kraft, die nur ich in diese Welt tragen kann und werde.

In einer anderen Verbundenheit mit meinen Kindern.

 

In mir ist Dankbarkeit und tiefe Demut diesem Weg gegenüber und der Führung, die mir das ermöglicht hat.  Eine innere Führung, die gespeist wird aus einer Herzensverbindung. Einem Verbundensein mit einer Frequenz, die nur dort entstehen kann und auch nur dort gespürt werden kann.

Ich bin nicht allein hier am Nordatlantik. Ich bin mit einem Menschen hier, dem es ähnlich geht wie mir, was den Ort betrifft. Die ebenso eine tiefe Sehnsucht in sich trägt, nach der Verbundenheit jetzt auch mit einem Ort, der spiegelt, was das Herz trägt.

Wir sitzen am Rand der Wellen und lassen unsere Körper durchrauschen.

 

Alle Pläne lösen sich hier auf in pures Sein, aus dem eine organische Struktur fließt, die einverstanden ist, die in sich den Weg trägt, dem wir nur folgen müssen. Die Wellen haben etwas in uns geweckt, was sich noch etwas müde räkelt und streckt.

Wir sind alle Mütter. Wir tragen alle in uns Möglichkeiten, deren Zeit jetzt  gekommen ist. Der Eisprung, die Bereitschaft, sich auf den Weg zu machen, an den Ort der Begegnung mit der alles auslösenden Kraft, die uns geschenkt wird. Wie die Wellen, die sich kontinuierlich dem Strand, der Küste hingeben. Und dort feine Linien abbilden, die für kurze Zeit von ihrer Existenz berichten.

Heute ist ein strahlender Tag. Wahrscheinlich werden wir heute wieder dort an der Mauer sitzen. Die Menschen beobachten, die Surfer, die irgendwie verschmelzen mit dem Meer und wir mit ihnen. Morgen geht es für uns wieder zurück. Nach Mallorca und nach Überlingen. Voller Rauschen und Wellen.

Ich wünsche Dir einen entspannten Sonntag heute und genug Stille, damit Du Dein Herz hörst und seinen Vorschlägen Aufmerksamkeit schenkst. Welches Geräusch wirst Du in die Welt bringen?

 

 

Wild und ungezähmt Logbuch eines neuen Geräuschs 2023

Wie kommen neue Geräusche in die Welt?

 

Wenn Du Dich auch schon oft gefragt hast, wann das Neue eigentlich beginnt und wie man es spürt, dann ist mein Logbuch vielleicht genau der richtige Impuls in diese Zeit des Wandels. Für mich beginnt alles mit einem Geräusch.

Einem Herzschlaggeräusch

 

Das Poème oben habe ich vor 6 Jahren für einen Ort geschrieben, der exakt dieses neue Geräusch in meinem Herzen erzeugt hat. Es war eine alte Wäscherei, die zum Verkauf stand und ich stand in dieser Wäscherei und konnte kaum erfassen, was da in mir vorging. Es war eine Welle an JA! Ich badete in der Vorstellung hier einen Ort zu schaffen für Menschen in Entwicklung und Wachstum. Ein Ort, der unsere Energie atmet und Menschen ein Ankommen ermöglicht, das öffnet und wärmt.

Einen rohen Raum, einen undefinierten Raum, der Aufnahmekapazität hat für alte und neue Geschichten.

 

Eine wunderbare Architektin hat damals genau diesen Herzschlag aufgenommen und Zeichnungen für den dezenten Umbau gemacht. Die Welle in mir wurde größer und ich fühlte mich genau gespiegelt in diesen Plänen. Die Räume waren den Elementen zugeordnet und spiegelten die Energie von Wasser, Luft, Erde und Feuer wider. Alles stimmte. Ich stimmte darin. Jens und ich wir stimmten darin.

Die alte Wäscherei 2016 roh und leer

Irgendwie sollte es noch nicht sein. Vielleicht fehlte es mir an Vehemenz, vielleicht fehlte es mir an Mut und vielleicht fehlte mir auch die wirkliche innere Überzeugung, dass das der nächste Schritt sein könnte. Vielleicht war da auch noch in mir nicht genug JA!

Dieses Gebäude haben dann Unternehmer gekauft, die darin jetzt Treppenlifte bauen. Manchmal schiele ich noch dorthin.

 

ungefülltes Leben in diesen Räumen

 

Vielleicht war auch das der Reiz: Etwas zu neuem Leben erwecken. Ähnlich einem verstorbenen Traum, der dennoch eine Art stille Existenz in uns behält. Ein bisschen Aufmerksamkeit in seine Richtung und schon beginnt er leise wach zu werden. Wir erleben das gerade kollektiv. Etwas in uns wacht auf. Wir erinnern uns an Teile, die wir lange nicht mehr gelebt haben.

Mit dieser Erinnerung nehmen wir einen Faden auf, dem wir folgen und der führt uns schnurstracks zu einem Lebensgefühl und dann zu Aktionen und im besten Fall an Orte und Menschen, die aus der Erinnerung eine Realität machen, die wirklich lebt.

Logbucheintrag 26. Februar 2023

Sonntag in Biarritz. Aus dem Traum eine Realität gemacht und jetzt sitze ich an dem Ort, von dem ich so lange geträumt habe. Es ist kein neuer Ort, kein mir unbekannter Ort, aber ich habe das Gefühl, ich bin neu und in gewisser Weise mir auch unbekannt. Es ist etwas vertraut Fremdes in mir.

Es ist als würden sich Entfernungen in mir leise annähern und eine Energie fließen lassen, von der ich wusste, die ich aber immer so blockiert habe.

 

Heute ist auch der Geburtstag meiner jüngsten Tochter. Ich denke hier am Nordatlantik an sie, ich denke an den Tag ihrer Geburt. Die Erfahrungen, die damit für immer verbunden bleiben, wir uns immer verbunden bleiben, solange wir leben.

Ich wäre gerne heute bei ihr und wir würden den Tag genießen. Mit den Geschwistern, den Partnern der Geschwister, den Kindern, die bereits auch schon dabei sind. Es sind viele geworden, wir zusammen. Dazu gehören auch die Kinder von Jens. Das ist ein beachtlich langer Tisch, an dem wir sitzen, wenn alle zusammen sind.

Auch diese Gedanken, einer Mutter, die das Nest vor ihren Kindern verlassen hat, sind sehr präsent.

 

Ich habe meinen Kindern diesen Bruch zugemutet. Bin nicht weiter die Mutter geblieben, die ich bis dahin war. Ich habe darauf vertraut, dass sie genug Wurzeln gebildet haben um diesen Stürmen zu begegnen. Es war keine leichte Entscheidung und auch keine leichtfertige Entscheidung. Die Konsequenzen waren für uns alle tiefgreifend und verändernd.

Damals bin ich an den Nordatlantik gefahren. Mit vielen, quälenden Fragen im Gepäck. Viel Angst, Einsamkeit und Unsicherheit. Aber auch einem Bewusstsein, dass trotz allem, sich etwas einen Weg bahnt, das unmittelbar mit mir verknüpft war und damit auch mit meinen Kindern. Eine Wahrheit, die sich nur so ihren Weg bahnen konnte.

Das ist jetzt 18 Jahre her und ich bin wieder an den Nordatlantik gefahren. Mit sehr viel innerer und äußerst Entwicklung. Ich habe das Gefühl, ich habe wirklich damit begonnen aus mir zu schöpfen. Verbunden mit etwas, das größer ist als ich und es endlich annehme und in der Tiefe wertschätze. Eine Kraft, die nur ich in diese Welt tragen kann und werde.

In einer anderen Verbundenheit mit meinen Kindern.

 

In mir ist Dankbarkeit und tiefe Demut diesem Weg gegenüber und der Führung, die mir das ermöglicht hat.  Eine innere Führung, die gespeist wird aus einer Herzensverbindung. Einem Verbundensein mit einer Frequenz, die nur dort entstehen kann und auch nur dort gespürt werden kann.

Ich bin nicht allein hier am Nordatlantik. Ich bin mit einem Menschen hier, dem es ähnlich geht wie mir, was den Ort betrifft. Die ebenso eine tiefe Sehnsucht in sich trägt, nach der Verbundenheit jetzt auch mit einem Ort, der spiegelt, was das Herz trägt.

Wir sitzen am Rand der Wellen und lassen unsere Körper durchrauschen.

 

Alle Pläne lösen sich hier auf in pures Sein, aus dem eine organische Struktur fließt, die einverstanden ist, die in sich den Weg trägt, dem wir nur folgen müssen. Die Wellen haben etwas in uns geweckt, was sich noch etwas müde räkelt und streckt.

Wir sind alle Mütter. Wir tragen alle in uns Möglichkeiten, deren Zeit jetzt  gekommen ist. Der Eisprung, die Bereitschaft, sich auf den Weg zu machen, an den Ort der Begegnung mit der alles auslösenden Kraft, die uns geschenkt wird. Wie die Wellen, die sich kontinuierlich dem Strand, der Küste hingeben. Und dort feine Linien abbilden, die für kurze Zeit von ihrer Existenz berichten.

Heute ist ein strahlender Tag. Wahrscheinlich werden wir heute wieder dort an der Mauer sitzen. Die Menschen beobachten, die Surfer, die irgendwie verschmelzen mit dem Meer und wir mit ihnen. Morgen geht es für uns wieder zurück. Nach Mallorca und nach Überlingen. Voller Rauschen und Wellen.

Ich wünsche Dir einen entspannten Sonntag heute und genug Stille, damit Du Dein Herz hörst und seinen Vorschlägen Aufmerksamkeit schenkst. Welches Geräusch wirst Du in die Welt bringen?