Wie finde ich meinen Rhythmus

Gibt es Zeit? Zeitgefühl?

Mensch, Uhr und Gefühl. Wie gehen Sie mit Ihrer Zeit um? Oder ist es umgekehrt? Zeitfragen, die auf Ihre Antworten warten.

Menschen haben unterschiedliche Gefühle zur Zeit.

 

Sie ist eine ungreifbare Resource ohne die nichts geht.  Wir können sie nicht festhalten oder speichern. Manchmal gelingt es sie zu erinnern, die Zeit, so wie Marcel Proust es beschreibt in seinem Roman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“. Er taucht ein Madeleine in Tee und sein ganzes Sein erinnert sich an eine Landschaft aus seiner Kindheit. Sowas nennt man auch Zeitreise.

Gerade denke ich: “ Die meisten Menschen haben ja gar keine Zeit mehr, also können sie sie ja auch nicht verlieren.“ Das ist doch eine gute Nachricht, oder?

„Unsere Lebenszeit entspricht nicht der Uhrzeit“, so schreibt es Natalie Knapp in ihrem Buch „Der unendliche Augenblick“.

Zeit ist ein Gewebe: Aus Rhythmen, die organischer Natur sind, wie der Herzrhythmus. Aus all unseren Sinneswahrnehmungen und aus dem, was so um uns herum geschieht. Wir verbinden all das zu einer Erfahrung und bezeichnen diese Erfahrung als unser Leben.

Haben Sie sich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wodurch Ihr Zeitgefühl geprägt worden ist? Kennen Sie Ihren wirklichen Rhythmus? Haben Sie Ihr Maß gefunden?

 

Für mich war das lange Zeit ein schwieriges Thema und ich weiß nicht, ob ich es schon ganz gelöst habe. Ich bin als Kriegsenkelin aufgewachsen in einem Umfeld in dem das Leben voller Disziplin, Ordnung und Anstrengung getaktet war. Kinder kamen da nicht wirklich vor und wenn, dann mussten sie den Vorgaben der Erwachsenen folgen. Das setzte sich in der Schule fort und ich hatte größte Schwierigkeiten damit.

Konnte keinen kompletten Vormittag ruhig dasitzen und zuhören und keinen kompletten Nachmittag meine Hausaufgaben bewältigen. Ich hatte ständig Ärger.  Entweder mit meinen Eltern oder mit meinen Lehrern. Obwohl ich mich bemüht habe.

Es hat sehr lange gedauert, bis ich an diesem System Gefallen gefunden habe und das System an mir.

 

Erst mit der Zeit ( man beachte das Wortspiel) oder vielleicht sollte ich schreiben: erst mit meiner Zeit lernte ich meine wahren Fähigkeiten kennen und lernte aus meinen Resourcen zu schöpfen.

Ich musste mir das Gefühl für meine Zeit erst erobern.

 

Verbunden mit diesem Gefühl war auch ich selbst. Klingt verwirrend? Was ich sagen möchte ist:

Haben wir unsere Zeit gefunden, dann haben wir meistens auch uns selbst gefunden.

Das kann eine lange Geschichte werden. Jedenfalls war und ist das bei mir so. Es hat sich ein Muster eingeschlichen in meine Welt. Ich hatte das Gefühl mir keine Zeit nehmen zu dürfen für meine Interessen, für meine Geschichten, für mich. Verträumt und ohne Zeitgefühl zu sein, das war so gar nicht das, was in meiner Familie gerne gesehen wurde. Es hat lange gedauert, bis ich mir meine Zeit erobert habe.

Zeit ist ein individuelles Gefühl. Sehr stark abhängig von dem Leben, das man führt. Normalerweise  leben wir in einer getakteten Struktur in der sich Zeiten der Erholung mit Zeiten der Arbeit abwechseln. Wir können es Rhythmus nennen und damit zum Ausdruck bringen, dass wir einverstanden sind.

Das Zeitmaß ist in so einem Leben vorbestimmt und wiederholt sich regelmässig. Es ist vorhersehbar und gibt ein Gefühl von Sicherheit und Orientierung. Alles klar soweit!

Aus dieser Zeit scheinen wir aber gerade herauszufallen.  Kollektiv. Alle. Unser Zeitempfinden, die Zeitwahrnehmung verändert sich in Richtung Verwirrung und Unsicherheit. Erstmal.  Das verursacht Spannung in den Leben der Menschen allgemein und auch in jedem einzelnen von uns.  Wir versuchen zu halten was wir gewohnt sind und täten besser daran loszulassen. Es gibt zu viel von so vielem. Wo fängt man da an?

Sagen Sie Sätze wie:

„Ich habe das Gefühl blockiert zu sein“

„Ich spüre mich nicht mehr“

„Ich bin nur noch angespannt“

„Mir fehlt die Orientierung“

 

dann haben Sie bereits einen ersten Anhaltspunkt für Veränderung.

Fühlen Sie sich blockiert, können Sie herausfinden und genau beschreiben, was Sie blockiert. Je genauer Sie dieses Gefühl beschreiben können umso konstruktiver gehen Sie mit der Blockade um und sie beginnt sich aufzulösen.

Wenn Sie sich nicht spüren, gehen Sie eine Weile intensiv mit Ihrem Körper um berühren sich selbst bewusst und finden heraus, wie Sie sich anfühlen und wie sich das anfühlt.

Wenn Sie angespannt sind, finden Sie heraus, wo Sie angespannt sind und was die Anspannung verursacht und wenn es Ihnen an Orientierung fehlt, machen Sie einen Plan. Sie können immer mit einem kleinen Schritt beginnen.

Meine Vorschläge einmal kurz gefasst:

#1 Ist Zustand notieren: WO stehen Sie in Ihrem Leben und wo spüren  Sie Spannung?

#2 Ziel Zustand notieren: WO möchten Sie gerne in Ihrem Leben stehen und wie soll sich das anfühlen?

#3 Übergang strukturieren: WOMIT können Sie sofort anfangen, damit Sie sich diesem Zielzustand beginnen zu nähern und sich sofort besser fühlen?

Wenn Sie und Ihre Zeit identisch sind, wie beschreiben Sie sich dann? Machen Sie das Experiment und teilen Sie das Ergebnis hier mit uns.  Sie brauchen keinen teuren Kurs und keine Fernreise um Ihrem Zeitgefühl nah zu kommen. Mein Vorschlag: Nehmen Sie sich Räume, Orte in Ihrer unmittelbaren Nähe als Übungsräume für neues Zeitempfinden.  Die Küche ist so ein Ort für mich.

Davon schreibe ich in meinem nächsten Blogbeitrag und bis dahin … eine gute Zeit für Sie. Sollten Sie sich Unterstützung wünschen bei Ihrem Experiment „Zeit“, dann biete ich Ihnen meine Zeit an und schreibe eine Impulsgeschichte für Sie oder Sie nutzen das Formular und buchen eine kostenfreie Analysestunde. Wir schauen gemeinsam auf Ihre Situation und Sie lernen meine Arbeitsweise kennen und ich Ihr Zeitgefühl ….

 

 

Kommentieren und teilen erwünscht! Vielen Dank!

Angelika Hermichen schreibt dazu ein paar Antworten in den facebook chat, die ich an dieser Stelle gerne einfüge: „interessant die Antworten… gelassen (Zeit ist das, was ich ihr zuerkenne), genervt (Zeit ist nie genug…), gespannt (Wie erlebe ich meine Zeit morgen oder in einer Stunde?), erfreut (ich habe alle Zeit der Welt – egal in welchem Alter)“

 

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