GO > Rheurdt 12. Februar 2017

Hüsch   Dankbarkeit  Churchill   Marleen  Lukas  Ignoranz  Liebe

Am Niederrhein sein und nicht an Hanns-Dieter Hüsch denken, das geht einfach nicht.

Ich sing für die Verrückten / Die seitlich Umgeknickten / Die eines Tags nach vorne fallen / Und unbemerkt von allen / An ihrem Tisch in Küchen sitzen / Und keiner Weltanschauung nützen / Die tagelang durch Städte streifen / Und die Geschichte nicht begreifen.

Tja, das ist so ziemlich genau das, was wir seit gut drei Wochen machen … und schon all die Wochen davor und auch die Wochen danach. Diesmal haben wir in der Küche von den Mummerts gesessen und ich konnte meinen Augen fast nicht trauen, als ich einen gedeckten Apfelkuchen von der Marke „göttlich“ auf dem Tisch sah … Er schmeckte mir schon beim bloßen Gucken.

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Was für ein Geschenk … ich liebe gedeckten Apfelkuchen …. besonders diesen!

Marleen und Lukas, die Zwillinge im Haus, hatten auch doppelt Spaß am Tisch mit den Wasserspielen a la jfk … und dann mussten wir auch wieder los … in unser Hotel. Es war das Hotel Casino im Park, hier haben Churchill, Eisenhower und Montgomery am 25. März 1945 über den Fortgang des 2. Weltkriegs entschieden, wir durften für eine Nacht Geschichte pur tanken.

Es war, als wäre dort die Zeit stehen geblieben. Unsere lief aber … also umziehen für den Abend, an dem wir Geschichte schreiben wollten! Der Maurische Pavillon in Neunkirchen-Vlynn ausgebucht!!!

Unser Publikum hat es uns nicht gerade leicht gemacht. Die meisten Zuhörer wohnten auf dem Land, lebten die beschriebenen Werte und diskutierten nicht darüber. Über welchen Tellerrand gucken, um was zu sehen? Wir schreiben über unsere Erfahrung auf Mallorca, kann man das auch mit dem Leben am Niederrhein machen? Mit den Zutaten von dort? Mancher Blick war so eng, dass die Begriffe wie lästige Fliegen durch den Raum zu fliegen schienen.

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Aber nur mancher Blick … es gab Interesse an der Verbindung der Küchen,- und Lebensthemen. Es gab Lust auf Entdecken. Es gab Begeisterung und neue Blickwinkel. Es gab Menschen, die das Buch mit nach Hause genommen haben oder es verschenken wollten. Das hat uns sehr gefreut!

Vielen Dank an den Veranstalter Andreas Engelen, der uns diesen wunderschönen Ort als Rahmen für die Lesung zur Verfügung gestellt hat und durch den Abend geführt hat. Danke auch an Gerrit Mummert von Gusto Balear und die hervorragenden Weine, die an diesem Abend auf der Karte standen.

Wir sind nach der Lesung zum Italiener … und haben über die Menschen und das Leben und so noch geredet … Niederrhein … die tiefer gelegten Rheinländer, wie sie einmal in der Rheinischen Post genannt wurden.

Ein bisschen Hüsch noch zum Schluss:

„Der Niederrheiner ist überhaupt zu allem unfähig. Er weiß nix, kann aber alles erklären. Umgekehrt: Wenn man ihm etwas erklärt, versteht er nichts, sagt aber dauernd: Is doch logisch. Und wenn er keinen Ausweg mehr weiß, steigert er sich in eine ungeheure Assoziationskette hinein. Er kann zum Beispiel in wenigen Sätzen von Stefan Askenase, dem berüchtigten Chopinspieler, auf die Narkoseschwester Gertrud kommen.“

Ich kann den Niederrhein echt gut leiden …. und die Niederrheiner sowieso! Vielen Dank für einen denkwürdigen Abend …. GO!

Vielleicht den noch von Hüsch.

„Wir sind unsere eigenen Philosophen. Und wenn der Rheinländer auf die Frage „Wie isset?“ „Gut“ sagt, dann sagt der Niederrheiner: „Wie sollet sein?“ Ja, aus uns krisse so schnell nix raus.“

 

4 Antworten auf „GO > Rheurdt 12. Februar 2017“

  1. Ihr seid jederzeit wieder gerne bei uns am Niederrhein willkommen! Lukas und Marleen freuen sich schon auf den nächsten Quatsch, den ihnen Jens zeigt! 😉
    Wenn nicht hier, dann spätesten in Artá auf Mallorca.

    1. Lieber Gerrit,

      das freut mich sehr! Lass es uns in diesem Jahr schaffen, dass wir uns hier treffen. Würde uns sehr freuen!

      Also, bitte anrufen, wenn Ihr da seid!

      Ganz lieben Gruß von Gudrun

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