Der Fisch & Die Krone: Visionsaufstellung mit Eva Maria Gutt

 

Der Fisch & Die Krone

 

Wir haben bei der Visionsaufstellung mit dem Ende begonnen. Von der Vision zum ersten Schritt: Klarheit gewinnen. Das war das erklärte Ziel für meine Zeit mit Eva Maria Gutt.

Aussprechen, was als Gedanke, Inspiration, Vision in mir schon ewig ruht und jetzt zum Ausdruck kommt:

Einen Ort schaffen, der wie ein Spiegel, meine innere Landschaft sichtbar und fühlbar macht, und in dem natürliche, menschliche  Entwicklung stattfinden kann. Hier wagen sich unerzählte Geschichten ans Licht. Werden gehört und geheilt.

Menschen kommen hier in Kontakt mit ihrer wunderschönen inneren und äusseren Welt, spüren wieder Leidenschaft für sich selbst und das eigene Leben und die Schönheit und Leichtigkeit in allem.

Das Leben wird wieder als Glück und Magie gespürt und aus tiefer Verbundenheit schöpfen Menschen neue Lebens,-und Führungskraft.

 

Ich habe, aus Erfahrung,  großes Vertrauen in die Arbeit von Eva Maria, obwohl da am Anfang immer viel Zögerlichkeit ist. Etwas will mich zurückhalten und hindern, auszusprechen und anzusprechen, was gesagt werden will. Eine Art Gedankenlosigkeit beginnt sich zu Beginn auszubreiten. Eva Maria führt mich da durch und öffnet mir sprachliche Wege über die Symbolsprachen der Dinge, die ich auswähle.

Sie beginnt mit dem Ende. Mit der Frage:

„Was repräsentiert Deine erfüllte Vision?“

 

Es gibt nichts, was sich besser oder richtiger anfühlen würde als die Krone.  Ich wähle sie. Nichts in mir zögert. Es geht nicht um Status. Es geht um Respekt und Wertschätzung für mich und meine Gaben. Für meinen Weg bis hierhin und was noch werden will. Es geht um die Menschen, die auf diese wertschätzende Art in ihre eigene Wertschätzung kommen, und aus dieser Haltung in eine neue Form der Führung.

„Die Krone setzt man sich nicht selber auf. Die bekommt man durch die Kunden, die Deine Arbeit anerkennen und wertschätzen.“

 

Ich nicke einverstanden bei diesem Statement von Eva Maria, aber gleichzeitig spüre ich auch, dass zunächst ich es bin, die wertschätzt und anerkennt. Mein gesamtes Sein, die Summe meiner Erfahrungen und was ich daraus und damit gemacht habe. Meine Essenz. Meine Kraft. Meine Energie. Meine Wege. Meine Magie. All das stelle ich zur Verfügung. Aus all dem können und werden meine Klientinnen und Klienten schöpfen.

Die nächste Frage:“Was repräsentiert den Ort, den Du erschaffen willst?“

 

Ich brauche nicht lange und finde einen kristallklaren, geschliffenen ovalen Kristall, der sehr groß ist in Relation zu den anderen Gegenständen auf dem Tablett. Er ist facettenreich, klar, transparent, groß! Ermöglicht Durchblick, Weitsicht, Klarheit, strahlt Ruhe und Unaufgeregtheit aus. Ermöglicht das Spiel mit unterschiedlichen Blickwinkeln und Perspektiven. Schlichtheit und Einfachheit vermitteln Ruhe, Entspannung, Rückverbindung mit den Seelenkräften. Wahrheit.

 

Dann kommt eine Repräsentantin für meine Dienstleistung und auch das geht schnell. Ich wähle eine Feder in Pink. Leicht, unübersehbar, extravagant, schützend. wärmend und tragend. Das verbinde ich mit dieser Feder. Ausserdem Freude und Spiel. So erleben mich Menschen in meinen Prozessen.

Eine Art unaufgeregte Andersartigkeit, die jede Tiefe mitgehen kann. Um federleicht wieder aufzutauchen.

 

Natürlich kommen in meiner Vision auch Kunden vor und ich finde 3 größere, leicht glitzernde Steine, die Eva Maria auf das inzwischen nicht mehr unbeschriebene Blatt Papier legt. Liegen sie so da, die Steine, meine Kundinnen und Kunden, da spüre ich noch meine Distanziertheit. So ein Gefühl, wie soll das gehen? Aber das soll mich gar nicht interessieren, meint Eva Maria. Das „WIE“ wird auf universeller Ebene erledigt. Für mich geht es um Klarheit.

Ja, das will ich und ja, das kann ich!

 

Ich möchte mit Führungskräften in Unternehmen arbeiten. Sie zu kurzen Retreats an meinem aussergewöhnlichen Ort einladen und sie dort in meiner Energie empfangen. Ihnen ermöglichen loszulassen und aufzunehmen. In Austausch zu gehen mit etwas Größerem in ihnen und zu spüren, wie sich eine tiefe Selbstverbundenheit ausbreitet, die unendliche Leichtigkeit in sich trägt. Sie wahr werden und innerer Unfrieden in eine neue Ordnung wechselt. Themen befriedet werden. Druck nachlässt und einer Stimmigkeit Platz macht.

Führung unter diesen Vorzeichen bedeutet „inter“ sein mit allem. Ein neues Energiefeld erschaffen, das Menschen magnetisch anzieht.

 

Dann sind wir wieder beim Fisch gelandet und der Frage:“Schafft er das allein?“ Der Fisch war der Repräsentant für mich am Tag der Visionsaufstellung. Natürlich nicht. Er braucht Verbündete und vor allem braucht er jemanden mit Stimme. Stimmkraft. Denn Fische sind ja ziemlich stumm, wenn man mal von meinem Geschichtenfisch absieht.

Also brauchte es Mut und etwas Anschubkraft von Eva Maria, diesem Mut Ausdruck zu verleihen. Der portugiesische Hahn kam ins Spiel und er passte so gut in das ganze Zusammenspiel, brachte genau die Energie mit, die es Menschen leicht macht, mit mir und meiner Arbeit in Kontakt zu kommen. Was der Fisch nicht aussprechen kann, das übernimmt der Hahn.

In mir macht sich ein wohliges Gefühl breit.

 

Es scheint, als würde ein inneres Team gerade zusammengestellt. Kräfte, die mich unterstützen, meine Vision Wirklichkeit werden zu lassen. Das fühlt sich sehr gut an.

Dann kommen konkrete Zahlen in den Raum, die ich vorbereitet hatte und die jetzt eine Art Eigenleben entwickeln. Alles fühlt sich weiter stimmig an. Es geht um Geld im Business. Das ist der Treibstoff, der Bewegung ermöglicht. Bewegungsfreiheit, die wir umwandeln können in sinnstiftende und wachstumsfördernde Projekte. Wie zum Beispiel einen physischen Ort zu schaffen.

Meine Kundinnen und Kunden rücken näher zu mir und meinem Angebot auf dem Blatt Papier. Die Barrieren fallen.

Erst kommt Neugier und dann Nähe.

 

Wir sprechen über Preise und Angebotspakete. In mir stellt sich eine neue Haltung ein. Zu dieser Vision, die plötzlich greifbar geworden ist. Real fast. Es ist ein bekanntes Gefühl in mir, von Vertrautheit mit den Zahlenräumen, den Verhandlungen, der Strategie. Ich kenne das. Ich kann das.  Meine Angst unterstützt mich, den richtigen Weg zu wählen. Da, wo die Angst ist, da ist der Weg.

Zwischendurch werde ich von großer Müdigkeit ergriffen. Fast möchte ich mich hinlegen. Was ungewöhnlich ist: Normalerweise würde ich so etwas nicht erwähnen. Würde warten, bis ich wieder mehr präsent bin. Aber sie will mit in diese Aufstellung, die Müdigkeit. Nach der Aufstellung sagt Eva Maria mir, dass die Müdigkeit zum Ausdruck gebracht hat, dass alte Anteile sich jetzt zur Ruhe begeben. Das hat mich beeindruckt und gefreut.

In mir kommt etwas in Fluß und jetzt, wo ich das hier schreibe, spüre ich diesen Fluß wieder, eine tiefe innere Verbundenheit mit meiner intuitiven Kraft, die längst den Weg kennt, die aber zu lange nach einer  äusseren  Erlaubnis Ausschau gehalten hat. Ich hatte es intern einem anderen überlassen, die Ampel von rot auf grün zu stellen.

Ich spüre auf einer neuen Ebene, was ich mit den Führungspersönlichkeiten in meiner Arbeit auch spürbar machen möchte: Die eigene Natur wahr nehmen und aus der tiefen Verbundenheit mit dieser inneren Quelle, einen eigenen, unkopierbaren Führungsstil entwickeln, der dieser Natur Ausdruck gibt.

Führung ist vor allem ZUHÖREN. Erst sich selbst und dann anderen. Erst verstehen, dann verstanden werden.

Wir betrachten das Abschlussbild. Es stimmt. Die ganze Aufstellung stimmt und ich verabschiede mich sehr zufrieden und in einer neuen Gewissheit. Es braucht die ersten Schritte, das erste krähen des Hahnes unmittelbar. Das konnte ich umsetzen. Sofort.

Jetzt werde ich weitere Teamgespräche führen mit meinem neuen, bunten Team und freue mich über die Kreativität, die mit Eva Marias Aufstellungsarbeit jetzt meine Planung vollkommen verändert und erleichtert.

Fast hätte ich den Skarabäuskäfer vergessen. Ein kleiner türkiser Käfer, der wie ein mobiler Botschafter zwischen den einzelnen Anteilen die richtigen Verbindungen schafft und dafür sorgt, dass die Dinge auch geschehen, die geschehen müssen, damit es so kommt, wie visioniert!

 

 

Ich ende meinen Beitrag mit dem Abschlussbild dieser stimmigen und ordnenden, wegweisenden und motivierenden Visionsaufstellung.

Eine Vision wird die Welt nur dann bewegen, wenn sie vorher in ein Gefühl übersetzt worden ist.

 

Wir müssen zunächst fühlen, was da entstehen kann und erst so mit uns selbst verbunden, verbinden wir uns mit dem Bild, dem Zukunftsbild und erst dann beginnen wir damit, der Mensch zu werden, der wir sein müssen, um diese Vision in die Welt zu tragen. Es geht um das WERDEN!

Alles liegt vor uns und wir entscheiden, was wir aufnehmen und was wir liegeblassen. Welche Form unsere Lebensvorstellung haben soll und wie sie sich einfügt in einen größeren Kontext. Wir sind alle Führungskräfte. Führen unser Leben. Es ist uns oft genug nicht wirklich klar. Jetzt ist die Gelegenheit, sich klar zu werden. Es ist alles in unserer Hand.

Die Aufstellungsarbeit, wie Eva Maria Gutt sie anbietet, ist einzigartig, klar und schnell. Die Ergebnisse sind stimmig und fügen sich, wie interne Berater, in die eigene innere Welt ein.

Etwas bleibt und führt die nächsten Schritte. Vielen Dank, liebe Eva Maria, für Deine großartige Arbeit!

 

Wenn Du in Resonanz gegangen bist, dann findest Du hier die Möglichkeit zu einem Kontakt mit Eva Maria Gutt:

https://www.eva-maria-gutt.de/beratung-per-zoom

 

Es gibt ein exklusives Sommerangebot, das ich nach dieser Visionsaufstellung zukunftsweisend auf meine Webseite gestellt habe. Es ist ein Extrakt meines Signature Programms ANNÄHERUNG und weitere Informationen gerne hier:

https://www.go-impuls.com/annaeherung-tages-retreats-2023/

Es braucht Mut, sich auf das Neue und Unbekannte einzulassen, aber ich garantiere, der Überraschungseffekt wird groß sein, bereits bei der Buchung. Und es ist die Überraschung, die den Verstand aushebelt und so den Weg frei macht ….

 

Atemberaubende Annäherung 2023

Anpassung

An·pas·sung

/Ánpassung/

Substantiv, feminin [die]

  1. das Sicheinstellen auf jemanden, etwas; das [Sich]einfügen, Angleichen

Anpassung, Abhängigkeit, Abstand, Nähe und Distanz. 

In den letzten Jahren sind die Themen „Nähe“ und „Distanz“ mit einer Brisanz in unsere Leben gekommen, wie wir uns das wahrscheinlich nicht vorstellen konnten. Abstand war unser ständiger Begleiter und dieser Abstand hat weite Kreise gezogen.

Wir konnten im Aussen erleben, was im Inneren schon lange vollzogen worden ist:

 

Unsere Distanz zu uns selbst. Unserem wahren Wesen, unseren wahren Gefühlen unserer wahren Existenz, unserer wahren Liebe. Für alles, was ist!

Aus diesem Abstand entsteht jetzt eine neue Art Nähe und überall erlebt man Menschen, die begonnen haben, sich selbst und ihr Leben neu zu erforschen und dann auch neu zu gestalten. Es ist eine neue Art Aufbruchstimmung entstanden, eine innere Neupositionierung. Es geht um die eigene Wahrheit und wie wir sie zum Ausdruck bringen.

Wenn ich durch das Wort Anpassung gedanklich gehe, dann habe ich das Gefühl durch sämtliche Anpassungsvorgänge geführt zu werden, die ich je erlebt habe.

 

Sie laufen in mir noch einmal, einem Blitzlichtgewitter gleich, ab. Jeden einzelnen Prozess durchlaufe ich in Bruchteilen von Sekunden bevor ich darüber schreiben kann,  bevor die Worte wirklich fließen und auch meine Gedanken in Fluß kommen. Ich über all diese Erfahrungen in einer neuen Form schreiben kann. 

In einer transformierten, unangepassten, ungezähmten Form schreiben, was mein Herz aktuell bewegt, was uns alle aktuell bewegt und wieviel Anpassung wir jetzt ablegen dürfen und wieviel Distanz zu uns selber wir jetzt überwinden dürfen und wieviel Nähe wir zu uns selbst jetzt herstellen dürfen.

Und diese neue Nähe die gelingt nur, indem wir von etwas anderem Abstand nehmen, nämlich von dem was uns vorher diese ganze Anpassung abverlangt hat und wir gehen in Distanz zum System. Unserem verinnerlichten System. Wir erlauben uns, es Abschnitt für Abschnitt abzuschalten. Alle darin gespeicherten Informationen und Strukturen, die wir in uns aufgenommen und umgesetzt haben, nach denen wir solange gelebt haben. Und indem wir den Abstand zu diesem System einnehmen, bekommen wir eine neue Nähe zu uns selbst. 

Zu unseren wahren Gefühlen und Gedanken und zu unserer wahren Haltung uns selbst und unserem Leben gegenüber.

 

Und das ist die Zeit jetzt in der wir diese Prozesse alle durchlaufen können und auch werden, und bekommen so eine ganz neue Agilität, eine ganz neue Flexibilität. Einen neuen Atem und einen neuen Blick auf uns selbst und die Welt.

Wir spüren wie wir mit dem Moment verbunden sind und wir uns darin vollkommen neu abbilden dürfen.

 

Wir sind verbunden mit einem ganz neuen Informationsfeld und wir spüren auf einmal wieviel Nähe in uns und um uns ist. Zu der wir vorher keinen Zugang hatten. Und darum geht es in dieser Zeit. Wir werden wahrer und wahrer. Mit jedem Moment wo wir diese systemische Anpassung ablegen und eine vollkommen neue Freiheit in uns etablieren. Was nicht bedeutet, dass wir egoistischer, rücksichtsloser werden, das wir immer noch mehr beweisen müssen, sondern genau im Gegenteil: Der Beweis ist unsere Existenz. Wir sind da. Unser Sein braucht keinen Beweis und wir müssen nicht besorgt sein, ob wir dazugehören. Wir gehören natürlich zu allem als Teil der Natur. Wir sind Teil von allem und alles Teil von uns.

Wie sieht die neue Anpassung aus?

Zugewandt

Kooperativ

Regenerativ

Stärkend

Selbstverbunden

Neugierig

Integrativ

Weit

Verbunden

Ehrlich

Interdependent

Wir gehen aus der Anpassung in die Annäherung und lösen so Abhängigkeiten ab, die uns unsere Ressourcen verwässern,  uns träge machen und uns das Gefühl einer müden Sattheit vermitteln. Wir werden wacher für das Leben und für uns in diesem Leben. 

Was neu entsteht ist ein Kollaborieren mit der Unsicherheit, dem Nicht-Wissen, mit der Ungewissheit und aus dieser Kollaboration entstehen vollkommen neue Projekte und Perspektiven.

 

Die Möglichkeiten fließen uns zu und der Kampf hört auf. Der Kampf um die Existenz, um das Gesehen werden, um das Wahrgenommen werden, um die eigene Bedeutung und Wirksamkeit. Es ist alles Eins, wir sind und aus uns wird.  Wir beginnen Freiheit neu zu definieren und uns in den Raum der Möglichkeiten auszudehnen.

Die perfekte Illusion in der wir gelebt haben, löst sich auf.

 

Es bleibt nichts mehr von dem was wir uns vorgestellt haben, was uns vorgestellt wurde als das Richtige, das Wahre, das Wirkliche. Wir sind das Wahre, das Richtige und das Wirkliche. Mit all unseren ganzen Ecken und Kanten dem ganzen Unwägbaren, dem Unsicheren und allem was darin aus dem Unbekannten entsteht. Wir sind der rote Faden nach dem wir überall suchen. Dem wir so gerne folgen würden, wenn wir ihn nur finden könnten.

Wir sind genau die Quelle nach der wir überall forschen, deren Anschluss wir so sehr vermissen. Ja und wir sind das Eine in das alles und aus dem alles fließt, weil wir am Ende des Tages göttliche Funken sind.

Wenn Du mit diesen Worten in Resonanz gegangen bist, dann lade ich Dich ein zu prüfen, ob nicht jetzt die richtige Zeit ist, einen neuen Raum zu öffnen, in dem Du spürst, was es heisst, angekommen zu sein bei Dir selbst.

Wie es sich anfühlen kann und wird, aus dieser Haltung heraus in Führung zu gehen. Menschen mit dieser wahrhaftigen Energie anstecken und sie magisch anziehen.

Sich ein Energiefeld zu schaffen, in dem die eigene Wirksamkeit ein natürlicher Prozess ist, der sich organisch entwickelt. Keine Beweise, kein Druck, kein Mangel.

 

Ein Tages Retreat unter diesen Vorzeichen ist ab sofort buchbar und ich lade Dich zu einem Annäherungsgespräch herzlich ein. Schreib mir gerne eine Mail an: info@go-impuls.com und ich sende Dir den Link zu meinem Terminkalender. Bitte beschreibe kurz in der Mail, was Dich besonders bewegt gerade.

Was will ich bewirken?

Photocredits Jens F. Kruse 2022

Will das jemand hören?

Viele innere Schichten Schweigen haben sich in vielen Körpern immer breiter gemacht und immer breiter. Bis da kein Platz mehr war für das wahre Leben, die wahre Leidenschaft, das wahre Wort. In meinem Körper auch.

Wie kommt man aus dieser Spirale der Wahrheitsverschweigung  ( kann man das so sagen? ) raus? Wie unterbricht man das eigene Schweigen und was passiert dann? Bei mir hat das Jahre gedauert und rückblickend habe ich das Gefühl, ich bin mein Leben lang ausgebildet worden. In Zuhören. Anderen Menschen.

Dann kam ein Wendepunkt und dann kam eine Wortflut und ich kam aus dem Schweigen in die Erzählung, aus der Erzählung in eine Schwingung und aus der Schwingung in eine neue Verbindung zum Leben und zu mir selbst.

Meine Mission ist simpel: Mit 1 Million bisher ungehörter Stimmen, die  1 Million unerzählte und ungehörte Geschichten aus dem Weltgeschichtenkörper lösen und so  das weibliche Narrativ verändern.

In der Folge wird das die Erdtemperatur senken, das wirtschaftliche Gleichgewicht in eine restorative Lage bringen und die Führungskultur in Deutschland und der Welt raus aus der machtvollen Steuerung in eine emphatische Führung begleiten.

 

 

Der Tanz um den Sinn des Lebens, meines Lebens

Irgendwie war immer sehr viel Stille in meinem Leben. In mir, um mich, in den Dingen, an die ich mich erinnere. Als Neugeborenes Schreikind hatte ich Contergan bekommen. Niemand konnte oder wollte sich mit den Gründen für mein Schreien befassen.

Also habe ich diesen Schlafsaft bekommen. Er hat gewirkt, wie mir meine Mutter sehr viel später erzählt hat. Als die ganzen Nebenwirkungen von Contergan dann bekannt wurden, hat sie ihn wieder abgesetzt, aber da hatte ich schon begriffen, dass Stille angesagt war.

Auch das Wasser war still bei uns

 

Angeblich war das gesünder. Meine Schritte waren still, denn ich hatte als Kind Schuhe mit Kreppsohlen,  weil die besser für die Füsse waren. Wir mussten still sein, wenn Erwachsene redeten und auch in der Schule war Stille angesagt, wenn die Lehrer sprachen, weil das wohl besser für die Erwachsenen war.

Der Sinn des Lebens schien darin zu bestehen, still zu sein, nicht zu stören und darin immer besser zu werden. Das tat ich! Feine Antennen wuchsen mir in dieser Zeit, die immer früher erkannten, was die Menschen um mich brauchten, wie sie es brauchten und wann. Ich hatte begonnen Menschen zu lesen und zu hören. Auch wenn sie kein Wort sprachen.

Allerdings hatte ich dabei auch einige Male kein gutes Händchen und es ist mir nicht so gelungen, auch wirklich auf die Bedürfnisse in meiner Familie und in der Schule einzugehen. Meistens war dann Angst im Spiel. Wie z.B. wenn wir eine Matheschulaufgabe schreiben sollten und ich wusste, dass ich keine Ahnung hatte. Das war noch in der Grundschule und ich war so 7 Jahre alt. Ich musste mir also etwas einfallen lassen, um nicht mitschreiben zu müssen.

Die ungesehene, unerkannte Wirksamkeit

 

Damals habe ich begonnen, bewusst Umstände zu kreieren. In diesem Fall eine Blinddarmentzündung. Allerdings musste ich die Mathearbeit trotzdem schreiben, denn die Lehrerin hat gewartet, bis ich wieder gesund war. Aber das ist eine andere Geschichte. Was gezählt hat, das war meine erfolgreiche Kreation einer Blinddarmentzündung. ( Ich habe mich tatsächlich operieren lassen! )

Ich habe im Laufe meines Lebens sehr viele Umstände bewusst geschaffen, war sehr erfolgreich darin, ohne es wirklich zu wissen oder zu bemerken. Ich habe wirklich alles erreicht, was ich erreichen wollte. Aber es waren lauter Dinge, die im Grunde genommen nicht wirklich meinem inneren Lebensentwurf entsprochen haben. Oder vielleicht doch?

Es waren Vermeidungsstrategien einerseits und Zugehörigkeitsstrategien andererseits.  Ich habe vermieden zu extravagant, zu speziell, zu wählerisch, zu besonders und zu anders zu sein. Alle Impulse, die in diese Richtung gegangen sind, habe ich unterdrückt, boykottiert und unsichtbar gemacht. Ich habe nicht bemerkt, dass ich mir so selbst den Lebenssaft abgedreht habe.

Gepaart mit der Zugehörigkeitsstrategie, die mich permanent in Ausbildungen gebracht hat, die eigentlich gar nicht dem entsprachen, was ich wirklich wollte, die mir aber das Gefühl von Zugehörigkeit ( zu meiner Familie ) gegeben haben.

Es gab einen einzigen wirklichen Versuch, beruflich in die Richtung zu gehen, in die ich wirklich wollte

 

Grafik & Design. Damals habe ich einen Termin in einer Werbeagentur wahrgenommen. Ich wollte wissen, ob ich auch ohne Studium in dieser Werbeschmiede arbeiten kann. Der Eigentümer hat mich während des Gesprächs gebeten, einige meiner Zeichnungen beim nächsten Mal mitzubringen, damit er eine Vorstellung bekommen kann, wie ich arbeite.

Zu diesem Gespräch bin ich mit ziemlicher Vorfreude gefahren. Meine gesammelten Werke im Gepäck. Nur leider war der Termin geplatzt. Der Chefdesigner hatte ihn schlicht vergessen. Das wars für mich. Keine weiteren Versuche mehr in diese Richtung. Ein Teil war froh, dass dieser Kelch an mir vorbeigezogen ist. Ich mich verstecken konnte. Ein anderer Teil war irgendwie gestorben.

Das Gegenteil der Leichtigkeit und warum ich mich dafür entschieden habe

 

Ich erinnere mich an einen weiteren entscheidenden Moment nach meinem Abitur, wo ich vor der Frage gestanden bin, was ich machen möchte mit meinem Leben. Ich spüre diesen Moment noch heute: Will ich meine Lebeleichtigkeit pflegen und es mir nicht kompliziert machen oder möchte ich in die Tiefe gehen. Wissen wollen und weg von der Oberfläche, dem Offensichtlichen, in diese Lebenstiefe abtauchen.

Es war wie rechts oder links abbiegen. Ich bin abgebogen in die Tiefe und habe der Leichtigkeit den Laufpass gegeben. Irgendwie war ich der Überzeugung, dass das zusammen nicht geht. Jedenfalls nicht in meiner Vorstellung. Denn in meiner Familie wurde Lebeleichtigkeit mit Skepsis beobachtet und auch kommentiert.

Ich bog ab in ein Dolmetscher,-und Übersetzerstudium. Sprachen lagen mir und man konnte eventuell viel reisen als Dolmetscherin. Das lag mir auch. Was viel zu kurz kam, war meine Kreativität, das Schöne gestalten.

Das Studium war eine echte Herausforderung, denn ich habe neu mit Spanisch angefangen und es ging wirklich rasant los. Nach 3 Einführungssemestern gleich mal die Antrittsrede von Ernesto Cardenal aus dem „Spiegel“ damals ins Spanische übersetzt. Ich saß Wochen an der Übersetzung und es war so ziemlich jedes 2. Wort falsch. Mal ganz abgesehen von der Grammatik.

Es war ein persönlicher Einbruch dann, der dazu geführt hat, dass ich mein Studium unterbrochen habe. Dieser persönliche Umstand war: eine Lüge. Mein damaliger Freund hat mich belogen und diese Lüge war so schwerwiegend für mich, dass ich nicht ihm den Laufpass gegeben habe, sondern mich für eine andere Ausbildung entschieden habe: Ich wurde auch Masseurin. Wie er Masseur war und meine gesamte Familie Masseure waren.

Ich war eine von ihnen damit. Dieselbe weisse Kleidung, dieselben Themen, derselbe Rhythmus, dasselbe Leben. Zugehörigkeit war mein Thema. Ich dachte immer, Zugehörigkeit kostet etwas, hat Bedingungen, ist nicht einfach so zu haben. Gibt es nicht umsonst. Der Preis war hoch!

Wendepunkte sind Wachstumsbeschleuniger

 

Denke ich heute darüber nach, dann spüre ich, wie klassisch mein Leben hätte verlaufen können. Mit 14 meinen damaligen Freund kennengelernt. Es hat soviel gepasst, zwischen den Familien und dann auch zwischen uns, dass so nach etwa 4 Jahren klar war, dass wir heiraten würden. In meiner Vorstellung hatten wir Kinder und ein wunderbares Leben. Dann kam die oben erwähnte Situation, die alles verändert hat. Zunächst habe ich versucht noch zu retten, was zu retten war, aber das hat nicht funktioniert und 1 Jahr später, ich war gerade 21 geworden, da habe ich mich von ihm getrennt.

Und damit war der Traum von der Hochzeit und den Kindern und dem schönen Leben erstmal ausgeträumt und ich fühlte mich danach unendlich frei und das Leben fühlte sich wunderbar an und voller Möglichkeiten. Ich habe meine Masseurausbildung abgeschlossen, mein Klinikum gemacht und bin dann für 6 Monate als Masseurin nach Teneriffa in eine Beauty Farm gegangen.

Diese Zeit war die erste Zeit, in der ich alleine unterwegs war. Keine Familie in der Nähe, keine vertraute Umgebung, keine Freunde.  Obwohl ich eine neue Liebe in Deutschland hatte.

Alles war neu und abenteuerlich und wunderbar. Zunächst. Ich wohnte mit 5 Kosmetikerinnen in einem alten Haus am Hafen und wir haben es ordentlich krachen lassen dort. Das war nicht meine gewohnte Lebensart, aber ich habe mich wohl gefühlt in dieser Freiheit, mit diesen Mädels und Jungs, die eine wirklich coole Gemeinschaft waren.

Ich habe damals eine andere Seite von mir entdeckt und die war frei, unabhängig, lebenslustig, neugierig, lebeleicht, spontan. Und auch faul.

Aber auch hier habe ich mich im Grunde an meine verinnerlichten Regeln gehalten. Habe nicht vollkommen los gelassen von meinen Plänen in Deutschland und bin vorzeitig nach Hause abgereist, denn die Beauty Farm war ein ziemlich großer Schwindel, dem wir alle erlegen sind. Wir sollten billige Arbeitskräfte sein und das passte nicht zu meinen Werten. Ich habe gekündigt. Schweren Herzens.

Als ich dann wieder in Deutschland angekommen war, da war ich nicht mehr dieselbe. Nicht mehr so leicht zu bewegen im Sinne der anderen. Ich hatte meinen Eigensinn entdeckt und der wollte frei sein, selbst entscheiden, Freiraum haben. Das hat meine Beziehung damals ziemlich schwierig gestaltet am Anfang.

Ganze 3 Monate brauchte ich um mich wieder einzugewöhnen und in diesen 3 Monaten habe ich entschieden mein Studium wieder aufzunehmen, denn ich war nahezu perfekt in Spanisch geworden und hatte Lust auszuprobieren, wohin das führen würde.

Also fuhr ich einen Monat später wieder an die Uni in Köln, arbeitete nebenbei in der Praxis meiner Eltern und verdiente nettes Geld für ein unbeschwertes Leben. Es begann Spaß zu machen, das Leben so. Ich hatte Erfolg und kam spürbar vorwärts. Die Uni war nicht mehr so ein Dinosaurier, der mich drohte zu fressen.

Ausserdem hatte ich ganz nebenbei meinen ersten Dolmetscherjob in einer Textilmaschinenfabrik bekommen. Ganz ohne mein Zutun, an der Massageliege. Eine Patientin war dort Assistentin der Geschäftsleitung und sie wusste, dass ich Spanisch studierte mit Schwerpunkt Maschinenbau. Der Dolmetscher war ausgefallen und sie suchten Ersatz.

Mit ziemlich wackeligen Knien erschien ich in der folgenden Woche dort und dolmetschte eine Schulung an einer der Textilmaschinen, die dort gebaut wurden. Natürlich hatte ich vorher die gesamte Bedienungsanleitung quasi auswendig gelernt und alles klappte wunderbar. Das war eine tolle Erfahrung, die wir dann regelmässig wiederholt haben.

Zwei Jahre später zog mein damaliger Freund, der später mein Mann werden sollte, nach München um bei BMW seine Arbeit zu beginnen. In dem darauffolgenden Sommer verlobten wir uns dort, machten eine Alpentour mit dem Motorrad und ich fuhr wieder nach Hause nach Mönchengladbach, um meine letzten Klausuren zu schreiben.

Ich wusste damals nicht, dass ich schwanger war. Das kam ein paar Wochen später dann bei einem B-Test raus und damit war mein Leben in eine völlig neue, unerwartete Richtung unterwegs. Ich wurde Mutter. Wir heirateten noch im selben Jahr und ich zog nach München. Schrieb meine Diplomarbeit dort und fuhr kurz vor der Geburt unserer ersten Tochter nach Köln zu meinem Kolloquium.

Eine Achterbahn von Gefühlen begann,

 

denn zeitgleich bekam mein Vater die Krebsdiagnose mit unheilbarer Prognose. Es war Anfang und Ende in einem Jahr. Und der Beginn einer langen und schmerzhaften Reise zu mir selbst, die mich in alle Tiefen geführt hat. Unterwegs hatte ich das Gefühl, so alt nie wirklich werden zu können, wie ich mich unterwegs fühlte.

Viele alte Themen, viel Trauerarbeit, viel transgenerationale Arbeit und irgendwie kein Ende in Sicht. Ich habe noch 2 wundervolle Kinder auf die Welt gebracht, habe versucht alles unter einen Hut zu bekommen und meinen Kindern eine gut begleitete und beschützte Zeit des Wachsens zu ermöglichen. Immer wieder unterwegs mit der Frage: Was ist der Sinn meines Lebens? So viele neue Lebensrollen waren auf einmal zu erfüllen und unter einen Hut zu bringen.

Drei Kinder und den dazugehörigen Haushalt gestalten. Einmal im Jahr nach Mönchengladbach fahren in die besagte Textilmaschinenfabrik, deren Schulungen ich dolmetschte und daneben technische Übersetzungen machte. Regelmässig arbeitete ich bei einem Orthopäden in der Nachsorge und eröffnete das erste Kindercafé bei uns im Ort. Immer auf der Suche nach meiner wahren Identität.

Später dann kam noch eine Psychoanalyse dazu, die mich 3x in der Woche für 50 Minuten auf die Couch beförderte. Insgesamt 6 Jahre. Die Suche nach meiner Identität. Ich erwähnte das schon.

Die schien sich irgendwie zu verstecken. Jedenfalls bekamen wir keine Verbindung hin. Meine Bestimmung und ich. Da war immer eine große Leere. Ein Nichts, wenn ich an mich und meinen Sinn dachte. Irgendwie machte ich keinen Sinn. Da konnte ich mich anstrengen wie ich wollte. Transgenerationales Trauma und PTBS nach dem 2. Weltkrieg, das waren neue Worte geworden in meinem Leben. Beides hatte mein Fühlen und Handeln maßgeblich bestimmt.

Bis der nächste Wendepunkt kam

 

Der Tod ist ein großer Lehrer und er hat mich in eine vollkommen neue Lebensrichtung gedreht durch seine massive Präsenz. Meine Mutter wurde schwerkrank und verstarb innerhalb von knapp 2 Jahren viel zu früh. Ich war nicht bereit, sie wirklich gehen zu lassen, aber ich hatte keine Wahl. Sie ging. Und in der Folge meine beste Freundin im gleichen Alter wie ich damals ( 43 ) und dann weitere 3 Monate später starben noch 3 meiner Freundinnen in diesem Alter.

Ich konnte nicht mehr so weiter machen, wie bisher. Diese Tode hatten mich vor die Wahl gestellt: Wahr und wirklich werden, oder krank oder auch sterben. Das waren die Optionen, die sich auftaten und ich wählte innerhalb von Sekunden: Wahr zu werden. Wahr zu sprechen. Wahr zu fühlen. Wahr zu handeln. Das war folgenreich und voller Emotionen, die ich so lange zurückgehalten hatte.

Erst begann ich zu laufen. Immer länger und immer schneller. ich verlor insgesamt 10 Kilo innerhalb von 6 Wochen und passte nicht mehr in die gewohnte Kleidung. Das neue Körpergefühl entdeckte ich erst, als ich langsam innerlich runter kam.

Ich packte unseren Familienbus, nahm mir eine Familienauszeit , was mir unendlich schwer gefallen ist, was körperliche Schmerzen verursacht hat und mich in tiefe Einsamkeit gestürzt hat unterwegs. Ich vermisste meine Kinder, mein Leben, unser Haus, das Vertraute, das Bekannte, die Nachbarn, die Normalität, die Struktur und Sicherheit. Mein Herz blutete und ich wusste nicht, wohin mich dieser Weg führen würde.

Zwischendurch musste ich anhalten, weil meine Tränen mir die Sicht versperrten auf die Strasse, während ich die Musik hörte, die mir mein damaliger Mann mit auf den Weg gegeben hatte. Wir hatten wohl beide verstanden, dass wir nicht wirklich wahr waren zusammen. Er hatte verstanden, was ich wirklich vermisst habe und was wirklich nicht gut gelaufen ist zwischen uns.

Diese Erkenntnisse waren heilsam und schmerzhaft zugleich

 

Wann endlich würden die Lebensschmerzen aufhören und alles beginnen Sinn zu machen? Wann endlich würde es die Lebensfeier geben, die nie stattgefunden hatte. Wann endlich würde sich ein Gefühl von innerem Frieden einstellen und eine Ordnung auslösen, die unsere Beziehung neu zusammenfügen könnte? Tief in mir wusste ich, dass das nicht stattfinden würde. Nicht so.  Ich wusste, dass wir uns trennen werden und ich wusste, dass das alle unsere Herzen brechen würde. Jedes einzelne Herz würde bluten.

Aber es blieb keine andere Option in mir. Das Vertrauen in diesen Weg war weg. Es hatte sich ein anderer Weg geöffnet und es gab dieses Zurück nicht. Damals habe ich 6 Wochen an der Nordatlantikküste verbracht. In mir nichts als Schweigen zunächst. Ich habe dort am Meer gelegen und gesessen mit meinen vielen Fragen, aber das Meer kam und ging. Die Wellen rauschten, aber sie brachten keine Antwort.

Dieses Bild ist dort entstanden am Nordatlantik zwischen den Flutlinien

Alte Briefe hatte ich mitgenommen. Von meinem Vater an mich. Von meinem Großvater an meine Mutter. Ich legte sie dort an die Flutlinien. Sah, wie sie Schatten warfen in den Sand und in mein Leben.  Ich versuchte sie zu trocknen, die Worte, sie zu verflüssigen oder zu vergessen.

Briefe meines Vaters an mich. Die sogenannte Luftpost

Aber sie blieben, was sie waren. Worte, Sätze, Vermächtnisse.

Briefe meines Großvaters an meine Mutter. Die sogenannte Feldpost

Als ich schon fast wieder abfahren wollte, da plötzlich kam so eine Art Erkenntnis. Wie ein Blitz hatte ich das Gefühl des Erkennens. Vom Sinn, den alles machte. Ich auch. Ich erkannte plötzlich, dass die Worte niemandem gehören. Dass ich eigene Worte finden und haben darf. Dass ich mit ihnen auf meine ganz eigene Art umgehen darf und sie meinen Sinn machen. Ich den Ort im Wort finde und überall Wurzeln der Zugehörigkeit spüre.

Nach der Wortebbe war die Wortflut gekommen … an den Lebenslinien des Atlantik

Dass das Leben, genau wie die Wellen, ein Kommen und Gehen ist und dass alles seinen Rhythmus hat. Ich auch. Alles kommt und geht. Sinn kommt und geht. Bereitschaft kommt und geht. Identität kommt und geht. Alles ist in ständiger Veränderung. Jeder Schwerpunkt kann sich verlagern, jedes Wort neuen Sinn machen. Jede Leere sich füllen und jede Fülle sich leeren.

Das machte Sinn für mich. Ich machte Sinn für mich. Ich hatte das Gefühl, mein Leben gerade neu geschenkt zu bekommen. Von einem Moment auf den anderen. Vom Meer, den Elementen, den Seelenkräften, die da mitweben an einem Wortteppich, den ich feierlich übernahm.

Meine Zeit nach Hause zu fahren war gekommen. Es war kein leichter Weg, aber ich fuhr auf dem Rückweg mit tiefer Selbstverbundenheit und das gab mir Kraft für alles, was dann kam. Das war ein kompletter Klärungsprozess in meiner Beziehung, eine komplette Lebenswende. Das Ende von etwas, was nie enden sollte. Aber es war wie die Wellen. Ein Kommen und Gehen.

Wir hatten uns verloren unterwegs, aber wir hatten auch begonnen, wertzuschätzen, was wir gewonnen hatten unterwegs. Unsere Kinder, die gemeinsamen Wege und Erfahrungen, ein neues Bewusstsein für das Leben jetzt. Es mischte sich Dankbarkeit unter den Schmerz. Wir waren weit gegangen.

Einen ganzen Monat haben wir gemeinsam geredet und es durfte heilen, was so verletzt worden war. Nach diesem Monat bin ich nochmal an den Nordatlantik. Wollte länger bleiben, weiter gehen und letzte Klarheit gewinnen. Ich konnte die Entscheidung nicht so schnell treffen, obwohl ich wusste instinktiv, dass sie bereits gefallen war.

Ich habe mir eine kleine Wohnung direkt am Meer gemietet für 2 Monate und ich habe begonnen, die Gegend zu erkunden. War an der Uni in Santander, wollte immer schon in Spanien einmal studieren, aber das war nicht im Rahmen meiner Vorstellung mit 44 nochmal zu studieren. Trotzdem ist es so gekommen. Neugierig bin ich damals in die UC Cantabria, wollte die Luft dort schnuppern und im Eingang stand ein großes Plakat mit einem Angebot: Ein dreisprachiger internationaler MBA.

Um es kurz zu machen: Ich bekam einen Studienplatz. Innerhalb weniger Minuten quasi. Ich bin dann kurz vor Weihnachten wieder nach Hause. Habe mich dann wirklich getrennt und eine Wohnung gemietet im Nachbarort. Für meine Kinder begann eine schwere Zeit. Für uns alle begann eine schwere Trennungszeit. 9 Monate später fuhr ich in meinem Auto nach Santander und mein Studium begann.

Ich war oft genug kurz vor einer Panikattacke, denn ich hatte 20 Jahre fast kein Englisch mehr gesprochen und auch nur wenig Spanisch. Ich war ein Computeranalphabet und ich habe 20 Jahre keinen Kontakt zur Wirtschaft gehabt. Statistik war mein Alptraum, aber ich bin durch diese Zeit gemeinsam mit meinen jungen Kommilitonen gekommen. Habe mir eine Wohnung mit einem spanischen Schauspieler geteilt und hatte wunderbare Menschen kennengelernt.

Meine Kinder kamen mich besuchen. Ihre studierende Mama und wir haben es gut gehabt. Trotz allem. Ich habe meine Kinder für ihre Resilienz bewundert, für ihre Lebenskraft und ihren Lebenswillen und war so dankbar, sie um mich zu haben. In jeder Lebenslage. Das war eine große Leistung insgesamt von uns allen.

Die Sache mit der Identität, meinem Sinn im Leben, die entglitt mir immer wieder. Ich fühlte mich oft von mir selbst überfordert und vom Leben irgendwie umgangen. Meine Masterthesis damals: Poesie und Wirtschaft. Meine Profs haben mich damit nicht sehr ernst genommen. Das habe ich ihnen übel genommen. Es hat bewirkt, dass ich das Thema für lange Zeit in die Schublade gesteckt habe.

Erst jetzt, 18 Jahre später, kommen diese Themen wieder mit Macht in mein Leben und eine poetische Wortflut überschwemmt die inneren Wüstengebiete. Macht fruchtbar, was vertrocknet und ausgedörrt in mir war und lässt an den Ufern unbekannte Früchte, Blumen und Gräser wachsen. Seltene Tiere finden geschützte Nistplätze. Es entsteht Wortschönheit. Die hat Kraft Leben zu verändern. Auch meins.

Nach einigen Umwegen bin ich jetzt seit 13 Jahren auf Mallorca und habe vor 3 Jahren mit meinem Online Business begonnen. Lebe mit meinem Mann in einem alten Klostertrakt, der viel Raum lässt für Gestaltung, für Projekte, Ideen und Worte. Gemeinsam haben wir ein Buch geschrieben und veröffentlicht, ich habe ein Kinderbuch geschrieben und im Selbstverlag veröffentlicht und ich schreibe Change Maker Poesie, die Menschen in ihren Wandlungsprozessen inspiriert und unterstützt.

Meine Arbeit beschäftigt sich im Schwerpunkt mit den Lebensgeschichten, die noch unerzählt wertvolle Energie blockieren und jetzt darauf warten erzählt und gehört zu werden. Dafür öffne ich geschützte Räume und halte sie. Das macht für mich sehr viel Sinn und es entspricht meinen Fähigkeiten, die ich erworben habe unterwegs. Hören und sehr fein die Prozesse justieren, die dadurch möglich werden.  Passgenaue Räume öffnen sich so und frische Energie ergießt sich  in Form von neuen Möglichkeiten in den leeren Raum.

Mein Story LAB Prozess ermöglicht anderes Hören, Annähern und Überbrücken von Geschichtenlücken, die wir dann füllen.

So gesehen, arbeite ich am inneren Klimawandel, der sich nach aussen überträgt. Es wird höchste Zeit dafür und es macht Sinn, die eigenen Kräfte so einzusetzen.

Mit einem Poem, einer Geschichte, einem WORT. Wahrer Präsenz.

Vielen Dank fürs LESEN!

Gerne biete ich Dir ein Annäherungsgespräch an, wenn Dich meine Themen interessieren und inspirieren. Schreib mir gerne eine Mail an:

info@go-impuls.com

Du findest mich im Internet hier:

https://www.go-impuls.com

Kleine und feine Wort Patisserie kostenfrei für Dich hier:

https://www.go-impuls.com/wort-patisserie

 

Nouvelle Vague 2023 Zwischenzeit

Zwischen die Zeit gereist

Wenn man etwas Neues beginnt, dann rauscht das Alte in Lichtgeschwindigkeit noch einmal durch die Gefäße und Gewebe des Körpers. Ungewohnte Gedanken mischen sich unter den Fluß des Gewohnten und ein lautes Rauschen kündigt die neuen Wellen an.

Wellen, die nicht mehr am Ufer brechen.

 

Wellen, die sich hingeben. An die Küste.  Keine Frage mehr. Keine Antwort mehr. Das große Rauschen flutet den vertrauten Körper und kein Wort kann gesprochen werden. Kein Gedanke gedacht. Hier verbindet sich alles und die alten Kämpfe ebben ab. Keine Trennung mehr. Wortfluten. Statt dessen.

Erlaubnis öffnet angstfrei die Türen zu neuen Räumen und Wagnis mischt sich genüsslich in eine neue Art Wertschätzung.

Listen. Hören. Écouter.

 

Hören bedeutet aufnehmen, was ist. Vollkommen offen und wertungsfrei. Sich selbst zuhören und anerkennen, was man erreicht hat auf einer tieferen Ebene. Nichts mehr erfinden um die eigene Kraft zu vermeiden. Wahre Meisterschaft erfahren im Vertrauten. Selbstvertrauten. Wir sind fließende Systeme, mit unterschiedlichen Formen und Linien, Farben und Texturen. In diesem System gibt es keine Stagnation.

Die Wellen das Kalten, schmelzen unter wärmenden Blicken und ein neuer Fluß bahnt sich sein Bett in die Zeit.

 

Vielleicht ist das mein kürzester Blogartikel. Vielleicht meine neue Art zu schreiben. Für Dich. Für uns. Für neue Wege. Das war meine Rückfahrt von Biarritz nach Mallorca.

Was löst der Text in Dir aus? Ich bin neugierig!